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Ungeimpfte Schädlinge

Thilo Schneider • 9. August 2021

Die neuen Sprachregelungen...

Bild von Hans Braxmeier auf Pixabay
Es gibt zehn Stufen, die zu einem Genozid führen: 

1) Klassifizierung: Die Menschen werden in „uns“ und „die anderen“ unterteilt
2) Symbolisierung: Die Menschen werden gezwungen, sich zu einer Seite zu bekennen
3) Diskriminierung: Ein Teil der Menschen sieht sich gezielter Diskriminierung ausgesetzt
4) Entmenschlichung: „Die anderen“ werden entmenschlicht und mit Tieren, Krankheiten oder Ungeziefer gleichgestellt
5) Organisation: Die Regierung schafft spezielle Organisationen, um ihre Politik durchzusetzen
6) Polarisierung: Die Regierung hetzt durch Propaganda eine Gruppe gegen die andere auf
7) Vorbereitung, jetzt wird es offiziell: Die Regierung ergreift Maßnahmen gegen „die anderen“ durch Umsiedlung oder Ghettoisierung
8) Ausführung: Ab jetzt werden „die anderen“ bestohlen, beraubt, ermordet, vertrieben
9) Auslöschung: Im nächsten Schritt werden „die anderen“ systematisch eliminiert
10) Leugnung: Die Regierung streitet ab, jemals ein Verbrechen begangen zu haben
(Aus dem Englischen übersetzt und referiert von #Ge·no·zid·blogger (genozidblogger.de))

Warum stelle ich dies an den Anfang dieses Artikels? Will ich damit behaupten, wir befänden uns gesellschaftlich auf dem Weg zu einem Genozid? Ich stelle dem geneigten Leser folgende Gegenfragen: 

1) Erkennen Sie unsere derzeitige gesellschaftliche Diskussion um Geimpfte und Ungeimpfte in einem der genannten Punkte wieder? 
2) Würden Sie sagen, wir würden es als Gesellschaft merken, wenn wir wieder in ein faschistisches und menschenverachtendes Regime abgleiten? In dem „eben jeder sehen muss, wo er bleibt und besser den Mund hält“? 

Falls Sie meine beiden Fragen mit „nein“ und „ja“ beantworten können, dann ist für Sie hier das Ende des Artikels gekommen. Es ist alles in Ordnung, gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen. 

Falls Sie aber mit „ja“ und „nein“ geantwortet haben, dann habe ich für Sie eine kleine Überraschung in Form eines Zitats parat:  

„Kein Impfgegner wird wie ein Staatsfeind behandelt. Er darf nur, hoffentlich bald, nicht mehr unter die Leute gehen, weil er ein gefährlicher Sozialschädling ist. Aber er hat die Freiheit, sich nicht impfen zu lassen. Aber er hat nicht die Freiheit, mich zu gefährden.“

Soso. Jeder Ungeimpfte (der ja fast zwangsläufig Impfgegner ist) ist also ein „gefährlicher Sozialschädling“. Nun wäre ein solcher Ausdruck, eine solche Bezeichnung kein Problem, käme sie von irgendeinem hirnentkernten NPD-Vollpfosten der „Heinrich-Himmler-Gedenkkameradschaft“ in Finsterthale an der Waldnaab (221 Einwohner, alle miteinander verwandt). Die ticken so, das weiß man, die besucht man im Aso-TV oder schaut ihnen beim Parolengrölen im zügigen Vorbeifahren zu. Vielleicht würde man sich auch nicht wundern, wenn die Antifa mit ihrem etwas eng gefassten Demokratieverständnis einen derartigen Ausdruck gebraucht. Hufeisen ist eben Hufeisen. Ob „Bullenschwein“ oder „Sozialschädling“. 

Tatsächlich hat ein gewisser Rainer Stinner diesen Satz auf Facebook zu Bildschirm gebracht, als Antwort auf der Seite des bayerischen Gesundheitsministeriums zu einem Artikel vom 23.07.2021. Stand heute (4.8.21) ist diese Antwort noch auffindbar, Screenshots existieren. 

Rainer Stinner ist den Älteren unter uns noch ein vager Begriff. Rainer Stinner war Bundestagsabgeordneter (stets über die Liste ´reingerutscht), Vorsitzender der FDP München und ebenfalls im Vorstand der Bundes-FDP. Seit etwa 10 Jahren hat sich der Mann aufs Altenteil zurückgezogen, bekommt freundliche Pensionen und scheint unter einem Überhang an Zeit und schlechter Laune zu leiden. Natürlich blieb ein derartiges Posting nicht unkommentiert, worauf Herr Stinner meinte, „das sei alles ganz schön quer hier“ und „Nazikeule kommt immer gut. Machen die woken Leute auch.
Gehören Sie wohl auch dazu? Eigentlich würde man sie eher in der Anti-Woke-Ecke vermuten.“ In welcher Ecke der mittlerweile 75-jährige Rainer Stinner sich selbst verortet, bleibt offen. 

Funktioniert es so? Schickt man ein altes Politschlachtross aus dem politischen Gnadenhof vor und lässt ihn mal einen derartigen Vergleich wiehern? Einfach, um zu sehen, was passiert und wie die Reaktion ist? Und, sollte diese verhalten sein – treibt man das Spiel dann weiter? Ist das bereits die Zündung der Stufe 4, die Entmenschlichung? Oder hat sich Stinner, der mit 75 durchaus noch die Fähigkeit des klaren Denkens haben dürfte und in Politik und sozialen Medien augenscheinlich bewandert ist, einfach im Ton vergriffen? 

Wenn Sie die letzte Frage einwandfrei mit „ja“ beantworten können, dann ist dieser Artikel hier für Sie beendet. 

Können Sie die letzte Frage nicht mit ultimativer Sicherheit mit „ja“ beantworten, dann halten Sie weiter die Augen ganz weit auf. Und wenn Ihre ungeimpften Nachbarn morgen plötzlich und überraschend „umgezogen“ sind – laufen Sie. So schnell, wie es nur irgend geht und so weit, wie es nur irgend geht. Neuseeland und Island sollen ganz hübsch sein. Auf Polen und Ungarn würde ich mich eher nicht verlassen. Oder lassen Sie sich impfen. Dann sind Sie wieder nobler Teil der (Volks-) Gemeinschaft. 

von Thilo Schneider 12. Januar 2024
„Guten Abend, liebe Zuschauer! Zu unserem heutigen Thema „Wann ist man ein Nazi“ habe ich heute einen absoluten Experten auf diesem Gebiet eingeladen: Werner Strößenbrunner!“ (Applaus, der Experte im grauen Anzug mit einem schwarz-weiß-roten Ansteckerchen betritt die Bühne) „Guten Abend, Herr Strößenbrunner…“ „Obersturmbannführer Strößenbrunner bitte. Aber nennen Sie mich einfach Obersturmbannführer.“ „Danke, Herr Obersturmbannführer. Schön, dass Sie heute unter Gast sind.“ „Ja gerne und ein herzliches Heil! Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!“ „Herr Obersturmbannführer, ich darf Sie unserem Publikum kurz vorstellen: Vorstrafe wegen des Schmierens von Hakenkreuzen auf Synagogen, gewalttätiger Übergriff auf den Wirt eines israelischen Restaurants, Vorsitzender des Vereins „Blut und Boden“, Vorsitzender der Jugendorganisation „Reichskriegsflagge“ und Verfasser des Buchs „Vorschläge zur vorläufigen Erledigung der Remigration“. Herr Obersturmbannführer, würden Sie sagen, Sie sind ein Rechtsextremist?“ „Ach wissen Sie, was heißt denn Rechtsextremist? Heutzutage wird man viel zu schnell von den öffentlich-rechtlichen, von Soros und Rothschild finanzierten Systemmedien in die rechte Ecke geschoben. Ich würde mich als konservativen Patrioten bezeichnen.“ „Naja, das Schmieren von Hakenkreuzen ist kein Kavaliersdelikt…“ „Da war ich 17 Jahre alt. Eine bedauerliche Jugendsünde. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie das war. Ich war da in der Ausbildung zum Landschaftsmaler, das war damals so, und sollte Farbe von A nach B bringen und da war diese Synagoge und ich stand so da und plötzlich waren da mehrere Hakenkreuze drauf. Ich habe bis heute keine Ahnung, wie das passieren konnte und es tut mir auch leid…“ „Die Hakenkreuze tun Ihnen leid?“ „Nein, es tut mir leid, dass ich nicht mehr Farbe dabeihatte. Ich wollte neue holen, aber da waren die Schergen der linksunterwanderten BeErDe bereits da und haben mich verhaftet. Obwohl ich gar nichts dazu konnte.“ „…und die Körperverletzung…?“ „Ach, ganz normale Wirtshausschlägerei, wie sie bei jedem Dorffest stattfindet…“ „…das war keine gezielte Attacke auf den jüdischen Besitzer?“ (seufzt) „…er wollte uns hindern, unsere Brandsätze zu zünden. Was hätten Sie denn in meiner Situation getan? Natürlich habe ich ihm auf die Menora gegeben, das war aber mehr so ein Reflex, so aus der Drehung heraus. Das wurde damals von der ostküstenfinanzierten Lokalpresse schrecklich aufgebauscht…“ „Sie müssen aber schon zugeben, dass das ein wenig den Eindruck erweckt, als hätten Sie etwas gegen Juden…“ „Was? Nein! Ich habe gar nichts gegen Juden, da sind ja schon die ursprünglich von den Nazis verschärften Waffengesetze außen vor!“ „Würden Sie, Herr Obersturmbannführer, sagen, dass Sie Antisemit sind?“ „Nur, weil ich keine Juden mag? Das wird ja wohl noch erlaubt sein!“ „Aber es sind ja nicht nur Juden, um die es Ihnen geht?“ "Ich habe ein generelles Problem mit Volk, das nicht hierhergehört! Und nicht nur ich! Sehen Sie sich doch um! Die ganzen Schleiereulen, die Kopftuchstaffeln, die stark pigmentierten Menschen, das ist doch nicht mehr schön? Da muss man doch etwas tun! Gegen diese Umvolkung muss sich doch ein rassisch gesundes Volk bis zur letzten Patrone mit fanatischem Widerstand durchsetzen!“ „Das ist ein gutes Stichwort! In Ihrem Buch zur Remigration schlagen Sie beispielsweise vor, dass Bürger mit deutschem Pass, deren Ahnenreihe nicht wenigstens vier Generationen zurückreicht, die Staatsbürgerschaft entzogen werden soll, wenn sie einen zweiten Pass haben.“ „Ja, da muss man sich eben mal entscheiden, ob man deutsche Sozialleistungen oder türkischen Wehrdienst und Erben genießen will. Sie haben ja auch keine zwei Frauen, sondern müssen sich für eine entscheiden. Wenn Sie jetzt nicht gerade aus dem Nahen Osten kommen.“ „Wäre das aber nicht ein klarer Verstoß gegen das Grundgesetz?“ „Ach, das kann man mit 2/3-Mehrheit ändern, da sehe ich jetzt kein so großes Problem.“ „Außerdem schreiben Sie, dass Sie straffällig gewordene Bürger entweder nach Möglichkeit abschieben oder zu körperlicher Arbeit verpflichten wollen!“ „Ja, ich halte das für eine gute Lösung! Wir kaufen den Marokkanern, Tunesiern oder Libyern ein Gelände in der Wüste ab und da packen wir das ganze Kroppzeug hin. Da können sie dann den ganzen Tag Sandsäcke füllen, was wiederum den Opfern in unseren Hochwassergebieten zugutekäme.“ „Auch das wäre aber nicht nur ein Verfassungsbruch, sondern sogar ein ethischer Dammbruch. Obersturmbannführer, klare Frage, klare Auskunft: Sind Sie für ethnische Säuberungen in Deutschland?“ „Ach, „ethnische Säuberungen“, das ist auch nur wieder so eine Hohlphrase aus der linken Ecke, um patriotische Deutsche zu framen und zu verunglimpfen. Ich will hier einfach nicht so viele Westasiaten haben. Ein paar sind ja in Ordnung und machen im Niedriglohnsektor einen ganz guten Job, einer muss ja das Essen an den Tisch bringen und Opa mal im Pflegeheim umdrehen, aber das heißt doch bitte nicht, dass hier gleich eine Umvolkung stattfinden muss…“ „Auch das war aber jetzt bereits rassistisch!“ „Ach, was heißt denn „rassistisch“? Ich sag doch nur, wie es ist und wie es die Mehrzahl der Bevölkerung sieht!“ „Glauben Sie, die Mehrheit sieht das so?“ „Wenn wir erst einmal die Mainstream-Medien übernommen haben, dann werden die das so sehen, mein Wort darauf!“ „Sie planen also so eine Art „Machtergreifung“? „Auch wieder so ein Wort aus der linksradikalen Mottenkiste. Wir reden davon, wie wir die politischen Verhältnisse in Deutschland im Sinne des deutschen Volkes neu ordnen können.“ „Ist es korrekt, dass Sie in Ihrer Funktion auch Gespräche mit den Spitzen der AfD führen?“ „Das sind nur private Gespräche, ganz locker und ohne jeden Hintergrund, man kennt sich doch, da sehe ich jetzt kein Problem. Die denken ja im Grunde wie wir, trauen sich nur nicht, das laut zu sagen, aber man wird ja wohl noch auf ein Bier gehen dürfen! Das wird alles viel zu hoch aufgehenkt.“ „Herr Obersturmbannführer, was wäre denn für jemanden wie Sie ein Nazi?“ „Das wäre jemand, der zwischen 1890 und 1930 geboren ist und Mitglied bei der NSDAP war. Das wäre ein Nazi.“ „War Hitler ein Nazi?“ „Ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann, er war zwar Mitglied der Partei, aber er hat ja auch die Autobahnen gebaut, die Kirchensteuer eingeführt und die Schreibschrift reformiert, das darf man nicht vergessen!“ „…und was wäre für Sie ein Rechtsextremist?“ „Das wäre jemand, der Leute in Gaskammern schicken oder vernichten will und dazu auch noch Nachbarländer überfällt. Das ist ja nicht das, was wir wollen! Aufgrund der Demographie brauchen wir kein neues Land im Osten. Da müssen wir erst einmal hier wieder auffüllen.“ „Herr Obersturmbannführer, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. Guten Abend.“ „Heil!“
Deutende Punkerin. Bild von Wolfgang Eckert auf Pixabay.
von Thilo Schneider 15. Juli 2023
Ich wurde als Hetzer, Rechtspopulist und Rassist bezeichnet. Wenigstens ein Punkt stimmt.
Bild eines Gitarristen von Pexels auf Pixabay
von Thilo Schneider 25. Juni 2023
Kleinkünstler sollten besser links sein - wenn sie Auftritte mit Freibier haben wollen. Und sie sollten einen albernen Hut oder Pferdeschwanz haben! Und im Leben den Rettungsring daneben gegriffen haben.
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Eine Polizeidozentin, eine Polizeikontrolle, ein "nicht so gemeinter Tweet", ein Drama in einem Akt.
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