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Mit dem feinen Kelle...

Christian Wiesner (Gastautor) • 24. August 2021

Die Uneinigkeit von und der Einigen...

Bild von Ben Kerckx auf Pixabay
Wir hatten uns wahnsinnig gefreut, als Klaus Kelle der LKR Bayern für die Wahlkampf-Auftaktveranstaltung in Regensburg zugesagt hatte. Meine Freundin Daniela Förster, Mitglied im Landesvorstand, war auf die geniale Idee gekommen ihn einfach mal zu fragen, und er hat tatsächlich ja gesagt! Er war damals einer der Hauptgründe für mich gewesen, mich in der WerteUnion zu engagieren, ich lese alle seine Artikel und Publikationen und die von ihm organisierten, überparteilichen ‚Schwarmintelligenz‘-Treffen sind legendär. Wann hat man schon mal die Möglichkeit mit einem Hans-Georg Maaßen entspannt ein Pläuschchen in der Hotel-Lobby in Erfurt zu führen und einen Markus Krall, seinen Gesprächspartner, dabei beobachten zu dürfen wie er etwas unwillig zur Kenntnis nehmen muss, dass meine Lebensgefährtin sich auch nur mit dem auf einen gemeinsamen Erinnerungsfoto ablichten lassen möchte? Das kann nur ein Klaus Kelle möglich machen, und dafür lieben wir ihn auch.

Es war dann auch eben jener Hans-Georg Maaßen, der mich erstaunt fragte warum ich denn bei der WerteUnion aus, und gerade in die LKR eingetreten war. Meine Antwort an ihn werde ich hier nicht schreiben, er wird sie wohl auch schon längst wieder vergessen haben. Ich weiß nicht, wie der große Demokrat Hans-Georg Maaßen das sieht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er zu den Leuten gehört hätte die Klaus Kelle jetzt gerade bedrängen, doch bitte nicht bei der LKR in Regensburg zu sprechen. Was sowohl mich, als auch den guten Klaus Kelle, extrem gewundert hat? 
Aber solche Reaktionen, genau wie auch diese Begegnung von damals, zeigt ein Dilemma der Bürgerlich-Konservativen auf, ein großes sogar:

Warum schaffen wir es nicht, und als großes Ganzes zu sehen? Warum verstehen wir nicht, dass der politische Gegner im linken und grünen Spektrum zu suchen ist, bei den eindeutig sozialistisch geprägten Parteien, und zumindest am selben Strick zu ziehen? Gut, es ist Wahlkampf und da kämpfen wir um dieselben Wähler. Aber kann das eine Erklärung dafür sein, dass ein Klaus Kelle, ein gestandener Demokrat der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat das bürgerliche Lager zu gemeinsamen Gesprächen zusammen zu bringen, rechtfertige muss, warum er auf der Wahlkampfveranstaltung einer Partei spricht, die ganz klar und ohne jeden Zweifel dem bürgerlich-konservativen Lager zugeordnet werden kann?

Wie groß die Feindschaft zwischen Menschen ist, die eigentlich dieselben Interessen vertreten und diese nur auf unterschiedliche Weise zu erreichen suchen, hatte man diese Woche schon bei einer anderen Gelegenheit sehen können. Erika Steinbach, ehemalige Abgeordnete der CDU im Deutschen Bundestag, langjährige Präsidentin des Bundes der Vertriebenen und heute der AfD sehr nahe stehend, fühlte sich bemüßigt in einem Facebook-Post offen über unsere Landtagsabgeordnete Dana Guth herzuziehen und die LKR als ‚Sammelbecken von beleidigten Leberwürsten‘ zu bezeichnen. Jemand sollte der Dame vielleicht mal erklären, dass über sechzig Prozent unserer neuen Mitglieder Pateilose sind, dass nach wie vor die CDU/CSU am meisten Mitglieder an die LKR verliert und dass viele der neuen Mitglieder, die von der AfD zu uns stoßen, bestimmt keine ‚beleidigte Leberwürste‘ sind, sondern teilweise von Sympathisanten des Flügels eingeschüchtert, terrorisiert und teilweise sogar bedroht wurden. Dass immer mehr gemäßigte Mitglieder in der AfD erkennen, dass das Projekt einer bürgerlich-konservativen ‚Alternative‘ mittlerweile krachend gescheitert ist und sich deswegen in der LKR eine neue Heimat suchen, das mag die gute Frau Steinbach zwar ärgern, aber sie sollte sich klar machen, dass es eine viel schlimmere Option gibt: Nämlich den Rückzug dieser Menschen in die politische Isolation, was das linke Lager stärken würde!

Natürlich liegen im Wahlkampf die Nerven blank, dafür muss man Verständnis aufbringen. Die Umfragewerte der Union sind im freien Fall, wozu ein despotisch und polemisch agierender Ministerpräsident in Bayern und ein unbeholfener, wenig staatsmännisch auftretender Kanzlerkandidat genauso ihren Beitrag liefern wie der ständig weiter schwelende Zwist zwischen den Beiden. Söder hat seine Ambitionen nach dem Kanzleramt noch nicht beerdigt, das scheint sicher, da helfen auch öffentliche Bekundungen zu #eineUnion nichts. Die Mitglieder und Wähler spüren, dass der Konflikt unter der Oberfläche weiter schwelt, und das drückt auf die Stimmung. Die AfD aber vermag es nicht davon wirklich zu profitieren, zu sehr ist die Partei bei weiten Teilen der bürgerlichen Wähler als unwählbar und nicht bündnisfähig verbrannt, spätestens nach dem klaren Sieg des Spitzen-Duos Weidl/Chrupalla, und den Beschlüssen auf dem Dresdner Parteitag.

Wer weiß, vielleicht sind die Angriffe aus weiten Teilen der Union gegen Klaus Kelle, weil er es wagt auf einer Wahlkampfveranstaltung einer ‚gegnerischen‘ Partei zu sprechen, und die Anfeindungen einer Frau Steinbach ja durchaus Ausdruck einer großen Nervosität in beiden Lagern. Davon werden wir als Partei uns nicht beeindrucken lassen, unser Wahlkampf läuft planmäßig und innerhalb der Grenzen unserer personellen und finanziellen Mittel, und wir wollen bei dieser Wahl zum 20. Deutschen Bundestag einen echten Achtungserfolg erringen. Der politische Raum zwischen der Union und der AfD wächst ständig weiter an, und wir sind die einzige Bundespartei die diesen klar und ohne jeden Zweifel ausfüllen kann. Den Gesetzen der Physik folgend will jedes Vakuum gefüllt werden, und wir füllen das politische Vakuum zwischen den beiden Volksparteien im Mitte-Rechts-Spektrum, genau da sehen wir unsere Aufgabe. Und wem das nicht gefällt, dem können wir nicht helfen.

In jeden Fall freuen wir uns auf Klaus Kelle, und auf ein Wiedersehen Anfang Oktober bei seiner ‚6. Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz‘, dieses Mal in Nordrhein-Westfalen. Die Wahl wird dann bereits vorbei sein, und hoffentlich alle ein klein wenig entspannter. Laschet wird Bundeskanzler sein - hoffentlich mit SPD und FDP, statt mit den Grünen! – die AfD wird einige Abgeordnete über Ausgleichsmandate nach Berlin senden dürfen und wir von der LKR werden sehen, ob dieses Land unser politisches Angebot haben will, und wo es uns besonders gut – oder besonders schlecht – gelungen ist, ihnen davon zu berichten. Und dann werden sich vielleicht auch einige daran erinnern, wo der wahre politische Gegner sitzt. Das bleibt zumindest zu hoffen…

von Thilo Schneider 12. Januar 2024
„Guten Abend, liebe Zuschauer! Zu unserem heutigen Thema „Wann ist man ein Nazi“ habe ich heute einen absoluten Experten auf diesem Gebiet eingeladen: Werner Strößenbrunner!“ (Applaus, der Experte im grauen Anzug mit einem schwarz-weiß-roten Ansteckerchen betritt die Bühne) „Guten Abend, Herr Strößenbrunner…“ „Obersturmbannführer Strößenbrunner bitte. Aber nennen Sie mich einfach Obersturmbannführer.“ „Danke, Herr Obersturmbannführer. Schön, dass Sie heute unter Gast sind.“ „Ja gerne und ein herzliches Heil! Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!“ „Herr Obersturmbannführer, ich darf Sie unserem Publikum kurz vorstellen: Vorstrafe wegen des Schmierens von Hakenkreuzen auf Synagogen, gewalttätiger Übergriff auf den Wirt eines israelischen Restaurants, Vorsitzender des Vereins „Blut und Boden“, Vorsitzender der Jugendorganisation „Reichskriegsflagge“ und Verfasser des Buchs „Vorschläge zur vorläufigen Erledigung der Remigration“. Herr Obersturmbannführer, würden Sie sagen, Sie sind ein Rechtsextremist?“ „Ach wissen Sie, was heißt denn Rechtsextremist? Heutzutage wird man viel zu schnell von den öffentlich-rechtlichen, von Soros und Rothschild finanzierten Systemmedien in die rechte Ecke geschoben. Ich würde mich als konservativen Patrioten bezeichnen.“ „Naja, das Schmieren von Hakenkreuzen ist kein Kavaliersdelikt…“ „Da war ich 17 Jahre alt. Eine bedauerliche Jugendsünde. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie das war. Ich war da in der Ausbildung zum Landschaftsmaler, das war damals so, und sollte Farbe von A nach B bringen und da war diese Synagoge und ich stand so da und plötzlich waren da mehrere Hakenkreuze drauf. Ich habe bis heute keine Ahnung, wie das passieren konnte und es tut mir auch leid…“ „Die Hakenkreuze tun Ihnen leid?“ „Nein, es tut mir leid, dass ich nicht mehr Farbe dabeihatte. Ich wollte neue holen, aber da waren die Schergen der linksunterwanderten BeErDe bereits da und haben mich verhaftet. Obwohl ich gar nichts dazu konnte.“ „…und die Körperverletzung…?“ „Ach, ganz normale Wirtshausschlägerei, wie sie bei jedem Dorffest stattfindet…“ „…das war keine gezielte Attacke auf den jüdischen Besitzer?“ (seufzt) „…er wollte uns hindern, unsere Brandsätze zu zünden. Was hätten Sie denn in meiner Situation getan? Natürlich habe ich ihm auf die Menora gegeben, das war aber mehr so ein Reflex, so aus der Drehung heraus. Das wurde damals von der ostküstenfinanzierten Lokalpresse schrecklich aufgebauscht…“ „Sie müssen aber schon zugeben, dass das ein wenig den Eindruck erweckt, als hätten Sie etwas gegen Juden…“ „Was? Nein! Ich habe gar nichts gegen Juden, da sind ja schon die ursprünglich von den Nazis verschärften Waffengesetze außen vor!“ „Würden Sie, Herr Obersturmbannführer, sagen, dass Sie Antisemit sind?“ „Nur, weil ich keine Juden mag? Das wird ja wohl noch erlaubt sein!“ „Aber es sind ja nicht nur Juden, um die es Ihnen geht?“ "Ich habe ein generelles Problem mit Volk, das nicht hierhergehört! Und nicht nur ich! Sehen Sie sich doch um! Die ganzen Schleiereulen, die Kopftuchstaffeln, die stark pigmentierten Menschen, das ist doch nicht mehr schön? Da muss man doch etwas tun! Gegen diese Umvolkung muss sich doch ein rassisch gesundes Volk bis zur letzten Patrone mit fanatischem Widerstand durchsetzen!“ „Das ist ein gutes Stichwort! In Ihrem Buch zur Remigration schlagen Sie beispielsweise vor, dass Bürger mit deutschem Pass, deren Ahnenreihe nicht wenigstens vier Generationen zurückreicht, die Staatsbürgerschaft entzogen werden soll, wenn sie einen zweiten Pass haben.“ „Ja, da muss man sich eben mal entscheiden, ob man deutsche Sozialleistungen oder türkischen Wehrdienst und Erben genießen will. Sie haben ja auch keine zwei Frauen, sondern müssen sich für eine entscheiden. Wenn Sie jetzt nicht gerade aus dem Nahen Osten kommen.“ „Wäre das aber nicht ein klarer Verstoß gegen das Grundgesetz?“ „Ach, das kann man mit 2/3-Mehrheit ändern, da sehe ich jetzt kein so großes Problem.“ „Außerdem schreiben Sie, dass Sie straffällig gewordene Bürger entweder nach Möglichkeit abschieben oder zu körperlicher Arbeit verpflichten wollen!“ „Ja, ich halte das für eine gute Lösung! Wir kaufen den Marokkanern, Tunesiern oder Libyern ein Gelände in der Wüste ab und da packen wir das ganze Kroppzeug hin. Da können sie dann den ganzen Tag Sandsäcke füllen, was wiederum den Opfern in unseren Hochwassergebieten zugutekäme.“ „Auch das wäre aber nicht nur ein Verfassungsbruch, sondern sogar ein ethischer Dammbruch. Obersturmbannführer, klare Frage, klare Auskunft: Sind Sie für ethnische Säuberungen in Deutschland?“ „Ach, „ethnische Säuberungen“, das ist auch nur wieder so eine Hohlphrase aus der linken Ecke, um patriotische Deutsche zu framen und zu verunglimpfen. Ich will hier einfach nicht so viele Westasiaten haben. Ein paar sind ja in Ordnung und machen im Niedriglohnsektor einen ganz guten Job, einer muss ja das Essen an den Tisch bringen und Opa mal im Pflegeheim umdrehen, aber das heißt doch bitte nicht, dass hier gleich eine Umvolkung stattfinden muss…“ „Auch das war aber jetzt bereits rassistisch!“ „Ach, was heißt denn „rassistisch“? Ich sag doch nur, wie es ist und wie es die Mehrzahl der Bevölkerung sieht!“ „Glauben Sie, die Mehrheit sieht das so?“ „Wenn wir erst einmal die Mainstream-Medien übernommen haben, dann werden die das so sehen, mein Wort darauf!“ „Sie planen also so eine Art „Machtergreifung“? „Auch wieder so ein Wort aus der linksradikalen Mottenkiste. Wir reden davon, wie wir die politischen Verhältnisse in Deutschland im Sinne des deutschen Volkes neu ordnen können.“ „Ist es korrekt, dass Sie in Ihrer Funktion auch Gespräche mit den Spitzen der AfD führen?“ „Das sind nur private Gespräche, ganz locker und ohne jeden Hintergrund, man kennt sich doch, da sehe ich jetzt kein Problem. Die denken ja im Grunde wie wir, trauen sich nur nicht, das laut zu sagen, aber man wird ja wohl noch auf ein Bier gehen dürfen! Das wird alles viel zu hoch aufgehenkt.“ „Herr Obersturmbannführer, was wäre denn für jemanden wie Sie ein Nazi?“ „Das wäre jemand, der zwischen 1890 und 1930 geboren ist und Mitglied bei der NSDAP war. Das wäre ein Nazi.“ „War Hitler ein Nazi?“ „Ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann, er war zwar Mitglied der Partei, aber er hat ja auch die Autobahnen gebaut, die Kirchensteuer eingeführt und die Schreibschrift reformiert, das darf man nicht vergessen!“ „…und was wäre für Sie ein Rechtsextremist?“ „Das wäre jemand, der Leute in Gaskammern schicken oder vernichten will und dazu auch noch Nachbarländer überfällt. Das ist ja nicht das, was wir wollen! Aufgrund der Demographie brauchen wir kein neues Land im Osten. Da müssen wir erst einmal hier wieder auffüllen.“ „Herr Obersturmbannführer, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. Guten Abend.“ „Heil!“
Deutende Punkerin. Bild von Wolfgang Eckert auf Pixabay.
von Thilo Schneider 15. Juli 2023
Ich wurde als Hetzer, Rechtspopulist und Rassist bezeichnet. Wenigstens ein Punkt stimmt.
Bild eines Gitarristen von Pexels auf Pixabay
von Thilo Schneider 25. Juni 2023
Kleinkünstler sollten besser links sein - wenn sie Auftritte mit Freibier haben wollen. Und sie sollten einen albernen Hut oder Pferdeschwanz haben! Und im Leben den Rettungsring daneben gegriffen haben.
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Eine Polizeidozentin, eine Polizeikontrolle, ein "nicht so gemeinter Tweet", ein Drama in einem Akt.
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