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Leben mit Klaus

Thilo Schneider • 21. August 2019

...so ein Staubsauger ist auch nur ein Mensch

Wir hatten eine hübsche kleine Summe an „Hochzeitsgeld“ bekommen und so überlegten meine Ex-Freundin und ich, was wir uns Hübsches dafür leisten könnten. Was schwierig ist, wenn man so ziemlich alles hat, was man eigentlich auch nicht braucht. Und wie das in Diskussionen so üblich ist, meinte die beste Ex-Freundin, wir könnten uns doch für einen Monat eine Putzfrau einstellen, was ich aber nicht so gut fand, denn immerhin sind wir jetzt verheiratet, da gebe ich doch kein Geld für eine Putzfrau aus. Allerdings lehnte auch Sie meine kompromissfähige Idee einer Nacktputze rundheraus ab, es sei denn, die Nacktputze sei entweder männlich und unter 30 Jahre alt oder weiblich und weit jenseits der 60 Lenze. Nun, in einer guten Ehe muss man einen Konsens finden: Wir einigten uns deshalb auf einen Saugroboter.

Wir sind also brav in den Elektronikmarkt gefahren und haben uns dort beraten lassen (ich hatte eine Roboterstimme simuliert und „Wir! Suchen! Einen! Saugroboter!“ gesagt, weil ich das irre witzig fand, was der Verkäufer mit einem Gähnen quittierte) und haben da unseren Roboter gefunden: Schwarz. Glänzend. Chic. Stylish. Aggressiv. Gummibürsten. Staubsichtfenster. Kameras. Fühler. Sensoren. App-Steuerung. Kurz: Ein echtes Höllenteil! Quasi der Dacia-Duster unter den Saugrobotern. Diese Art Roboter untersucht den Mars nach extraterrestrischem Leben. Und zerstört es sofort und erbarmungslos, wenn sie es gefunden hat.

Zu Hause packten wir das Teil dann aus, bewunderten und streichelten es und tauften es zu Ehren eines unserer Trauzeugen auf den Namen Klaus. Wir richteten Klaus ein Eckchen in unserem Wohnzimmer ein, wo er es gemütlich hat und in Ruhe aufladen kann und von wo er einen guten Blick auf den Fernseher hat und in der Nähe des WLAN-Routers steht. Meine Frau witzelte noch, ob sie ihm auch ein Schälchen Milch hinstellen solle, aber man kann es auch übertreiben, fand ich. Sie hat sich dann die Steuerungssoftware aufs Handy gezogen und wir sind ins Bett gegangen und sie hat Klaus quasi vom Schlafzimmer aus auf seine reinigende Reise durch unsere Wohnwelt geschickt.

Ich bin mit Elektrogeräten aufgewachsen. Meine früheste Erinnerung als Kind an mein quasi erstes Elektronikgerät ist die Wäscheschleuder meiner Großmutter. Man füllte oben nasse Wäsche ein, klappte den Deckel zu und dann wackelte und strampelte und schaffte das Ding, bis irgendwann unten Wasser heraus- und in einen Eimer floss. Ich habe als Dreijähriger viele kurzweilige Minuten auf dem Deckel des Todesschleuderers verbracht, der unter mir schnaufte und bockte wie ein wilder Hengst, bis mich meine Großmutter immer wieder herunterscheuchte. Wahrscheinlich hatte sie Angst, ich falle durch den Deckel und werde zu Tode geschleudert, bis das Blut in den Eimer fließt. Später habe ich meine Eltern in die Wunder der Videorecorderprogrammierung eingewiesen, damit mein Vater Fußballspiele, deren Ergebnis bereits bekannt war, abends noch einmal in voller sinnloser Länge sehen konnte. Anscheinend hatte er die Hoffnung, er würde ein Tor sehen, das allen anderen entgangen war. Ein wirklicher Optimist war er, mein Vater. Ich hatte eines der ersten Funktelefone, den ersten Gameboy und heute habe ich einen voll verkabelten und verstrahlten Haushalt, in dem ich mit meinem Handy sogar die verdammte Heizung regulieren kann. Ich hatte und habe also keine Angst vor Elektrogeräten.

Bis heute.

Klaus ist extrem leise. Unsicher, ob er gestartet ist, gehe ich ins Wohnzimmer. Es ist dunkel. Nur Klaus ist unterwegs, summt leise vor sich hin und blinkt und tut das, was er auch tun soll. Er saugt. Als ich das Wohnzimmer betrete, verschwindet er gerade unter der Couch. Funktioniert. Ich gehe wieder ins Bett zurück.

Nennt mich paranoid. Aber der Gedanke, einzuschlafen, während Klaus das Wohnzimmer saugt, gefällt mir nicht. Da bewegt sich ja was in der Wohnung. Klaus auf seiner einsamen Reise durch die Nacht. Staub suchend. Saugend. Schnüffelnd. Meine Haare und die meiner Familie in seinen gierigen Schlund schaufelnd. Meine Brotkrümel schluckend. Ich soll schlafen, während mein elektronischer Sklave die Arbeit tut. Dafür habe ich ihn schließlich auf dem Haushaltssklavenmarkt gekauft. Ich habe ein schlechtes Gewissen. Ich beute eine Maschine aus. So ein Staubsaugerroboter ist ja keine Spülmaschine. Eine Spülmaschine schleicht sich nicht nachts durch die Gegend in die dunklen Ecken. Glaube ich jedenfalls.

Klaus hat eine Lernsensorik. Er vermisst das Wohnzimmer, merkt sich, wo die Ecken und Kanten und Möbel sind. Wo die Tür ist. Klaus krabbelt nachts durch mein Wohnzimmer und prägt sich alles ein. Merkt es sich. Entwirft sich einen Reinigungsplan. Während ich schlafe, ist Klaus aufmerksam bei der Arbeit. Und so schlafe ich mit dem unguten Gefühl, ausspioniert zu werden, ein. Und träume von Klaus. Wie er es irgendwie geschafft hat, die Wohnzimmertüre zu öffnen, sich bis vor die Schlafzimmertüre zu saugen und mit drohendem Fump! Fump! an der Türe Einlass fordert. Weil er saugen will. Mit seinen scharfen Zähnen und dem Sägeblatt. Wie er schließlich mit einem Krachen die Türe durchbricht. Und saugt. Und saugt. Und saugt. Wie meine Frau und ich ängstlich auf dem Bett kauern, während Klaus das Sägeblatt ausfährt und die Beine des Bettes absägt, um an uns heranzukommen. Und uns aufzusaugen. Und plötzlich finde ich die Idee mit dem Schälchen Milch am Aufladeplatz gar nicht mehr so abwegig. Etwas rohes Fleisch wäre vielleicht auch nicht schlecht!

Ich wache schweißgebadet morgens auf. Meine Frau ist weg. Nicht da. Aus dem Wohnzimmer höre ich ihre Stimme: „Das hast Du fein gemacht. Braver Roboter. Braver Klaus. Alles voll!“ Ich muss dazu sagen, dass sie vierzehn Jahre jünger als ich ist und noch einmal ein ganz anderes Verhältnis zu Elektronik als ich hat. Und sie hat von Steven King nur „Es“, „Feuerkind“, „Christine“ und „Cujo“ gelesen. Und gar nichts von Asimov! Erst recht keine Robotergesetze. Sie ist also recht ahnungslos, was diese Dinge angeht. Und ich habe Angst, dass das bei dem Programmierer von Klausis Software auch so gewesen sein könnte. Bevor ich zu ihr gehen und sie fragen kann, ob sie irre geworden ist, hörte ich Klaus summen und schnurren. Entweder freut er sich über das Lob oder er geht auf sie los. „Was ist los?“, brülle ich aus dem Bett. „Ich lasse ihn jetzt den Flur, die Gästetoilette und das Schlafzimmer saugen!“, brüllt sie zurück und dann höre ich Klaus auch schon, wie er sich anschleicht.

Eine Sache zu ahnen, ist eine Sache. Eine Sache zu sehen, ist eine ganz andere Sache. Klaus steht zuerst etwas unentschlossen an der Schlafzimmertüre und blinkt mich überrascht an. Anscheinend hat er nicht damit gerechnet, mich um diese Uhrzeit noch im Bett zu finden. Er scheint zu überlegen, dann gibt er sich einen kleinen Ruck und fährt über die niedrige Bodenschwelle, die das Schlafzimmer vom Flur trennt. Er fährt hin und fährt her, saugt friedlich und ignoriert mich. Absichtlich, wie mir scheint. So, als wäre ich Luft für ihn. Es ist offensichtlich, dass mich der verdammte Roboter mit seiner Verachtung provozieren will. Ich springe aus dem Bett und gebe ihm einen kleinen Tritt, was er mit einem entsetzten Quietschen quittiert. „Was ist los?“, brüllt diesmal meine Frau, diesmal aus dem Badezimmer. „Nichts“, gebe ich nicht ganz ehrlich zurück, „er saugt und ist wohl hängengeblieben!“ Tatsächlich steht Klaus ruhig vor dem Spiegel und blinzelt mit den Sensoren und blitzt mich mit einer Mischung aus Verblüffung und ja – ich meine, auch Zorn und Hass – an.

Er beobachtet mich, ich beobachtet ihn. Da ein Wesen mit Gefühlen, Sehnsüchten und Träumen – dort ein spätmittelalter Mann, der Schiss vor einem neuen Haushaltsgerät hat. Ein ungleicher Kampf. Klaus fiept kurz und saugt sich demonstrativ vor meine Seite des Bettes, als wollte er sagen: „Erst hole ich Deine Hautschuppen – dann Dich!“ Ich bin Unternehmer, ich erkenne feindliches Verhalten! Den kleinen Ikea-Flokati schiebt er verächtlich zur Seite und frisst ein Cent-Stück, das mir wohl aus der Hosentasche gefallen ist. Es verschwindet mit einem lauten Klackern unter seiner Stahlhaut und halb erwartete ich, dass er mich gleich mit kleinen Cent-Splittern perforiert. Entsetzt frage ich mich, was er wohl tun würde, wenn er über einen unvorsichtigen Hamster fährt. Nicht schön.

Ich stehe auf und mache mich im Badezimmer fertig, während Klaus unter dem Bett herumkriecht und den Dreck zusammensammelt. Ich treffe mich dann mit meiner Exfreundin und Neufrau auf dem Balkon zum Frühstück. „Funktioniert super“, meint sie fröhlich, „der saugt besser und akkurater als Du“, sagt sie auch und das hört sich für mich furchtbar falsch an. Ich bin ein sehr guter Sauger und es hatte sich noch niemand unserer Gäste über zu viel Staub auf dem Boden beschwert. Zumindest nicht bei mir. Es ist nicht schön, von einem Elektrogerät den Rang quasi abgesaugt zu bekommen. „Nun, schön, dass Du zufrieden bist“, sagte ich vorsichtig und schließe sicherheitshalber die Türen zu Schlafzimmer und Küche, damit Klaus nicht mithören kann, „aber ich finde, dass Du ihn etwas zu sehr vermenschlichst, wenn Du ihn lobst. Das ist nur ein simples Elektronikgerät, quasi ein Haushaltssklave, der einfach nur saugt. Willst Du vielleicht mit ihm auch noch Gassi gehen?“ Sie sieht mich halb belustigt und halb beleidigt an: „Ach was, das ist doch witzig. Deswegen haben wir ihm doch einen Namen gegeben.“

Das ist es also. Das ist der Schlüssel. Statt dass der Staubsauger einfach nur ein moderner Staubsauger ist, ist er jetzt der Klaus, the Dustkillermachine. „Du würdest ihn streicheln, wenn er ein Fell hätte, was?“, knurre ich zornig. Sie lächelt: „Dazu braucht er kein Fell, das habe ich heute Morgen schon erledigt!“ Ich bin entsetzt. Und verletzt. „Vielleicht hättest Du lieber ihn heiraten sollen, wenn er so gut saugt“, gebe ich übellaunig zurück. „Wenigstens quatscht er mich morgens beim Frühstück nicht blöd von der Seite an“, kontert sie. Das finde ich gemein. Außerdem weiß sie das noch nicht. Klaus frühstückt ja nicht mit uns. Und wenn, dann schluckt er nur Staub. Und mein Kleingeld. Das ist natürlich insgesamt schlecht. Wir bekommen uns wegen eines Staubsaugers in die Staubwolle. Das Übelste seit Loriots „es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur blasen kann“ (oder so). Ich beschließe, zu deeskalieren: „War doch nur ein Scherz.“ Meine Gattin schnaubt verächtlich und blickt auf ihr Handy. „Er ist jetzt fertig mit dem Schlafzimmer und saugt jetzt im Flur“, stellt sie sachlich fest. So etwas hat sie jedenfalls zu mir noch nie gesagt. „Hat er mir eben auf der App angezeigt“, fügt sie hinzu und ich habe den Verdacht, dass der buchstäbliche Drecksack ihr vielleicht noch ein- zwei Herzchen-Emoticons mit dazu geschickt hat. „Ich hasse das Ding“, entfährt es mir.

Meine Noch-Frau sieht mich entgeistert an: „Du hasst ein Haushaltsgerät? Bist Du noch bei Trost? Ich liebe das Teil!“ In diesem Moment trifft mich die Erkenntnis wie ein Schlag: Sollte ich die beste Frau von allen jemals vor die Wahl „Klaus oder ich“ stellen, ist nicht mehr sichergestellt, dass die Entscheidung eindeutig zu meinen Gunsten ausfällt. Ich muss Gegenmaßnahmen ergreifen. Schnell.

Und als Sie dann abends nach Hause kommt, habe ich eine Überraschung für sie: Neben Klaus´s Ladestation steht jetzt Nina. Der Wischroboter aus dem gleichen Hause. Ich mag Nina. Sie ist weicher, sanfter und hat gerundete Kanten. Sie sieht gut aus. Wie meine Frau. Einträchtig laden Klaus und Nina seitdem nebeneinander auf und ich habe das Gefühl, Nina hat auf Klaus einen guten Einfluss. Er ist seitdem weniger ruckartig unterwegs und fährt nicht mehr so zornig und aggressiv um Hindernisse herum. Ein-, zwei Mal die Woche lassen wir sie im Flur gemeinsam um die Wette reinigen, dann umkurven sie sich und kokettieren wie zwei Liebende. Ich mag Nina. Sie wischt feucht und kann auch im Badezimmer eingesetzt werden. Sie fährt wild kreuz und quer und kümmert sich buchstäblich einen feuchten Kehricht um Reinigungspläne und wenn sie Wasser braucht, dann stößt sie ein charmantes kleines Röcheln und manchmal auch ein Dampfwölkchen aus. Richtig lieb! Wie ich! Auch, wenn mich gelegentlich das Gefühl beschleicht, ich könnte die beiden Turtelroboter eines Nachts in flagranti erwischen, wenn sie sich unbeobachtet von Menschen glauben.

Unser Zusammenleben hat sich seither nicht nur verbessert, die Wohnung ist auch sauberer denn je. Sonntags schauen wir alle gemeinsam einen Film an. „KI“ und „I Robot“, was Maschinen eben gerne sehen. Es ist sehr harmonisch. Das einzige, was mir nicht gefällt, sind die eifersüchtigen Blicke, die meine Frau gelegentlich auf Nina richtet. Ich habe so den leichten Eindruck, als gönne sie Klaus die Ablenkung nicht und tatsächlich wirkt er gelegentlich etwas unkonzentriert, wenn Nina neben ihm und um ihn herum arbeitet.

Was natürlich Quatsch ist. Es sind schließlich nur Haushaltsgeräte, keine Menschen. Das erkläre ich Nina auch immer wieder. Wenn sie sich mit einem fröhlichen Fiepen einschaltet und im Bad um mich herumwischt. Nett, vorsichtig und respektvoll. Wie sich das für einen hübschen Haushaltsroboter gehört. Vielleicht gehen wir zusammen mal aus, ins Kraftwerk oder so oder ich spendiere ihr eine große Ladung Starkstrom. Nur habe ich das Gefühl, dass mein ehemaliges Lieblingsgerät Susi, die Kaffeemaschine, langsam sauer wird, weil sie nicht mehr so beachtet wird. Der Kaffee schmeckt nämlich in letzter Zeit nach Mandeln…

von Thilo Schneider 28. November 2024
Baerbock hat einen. Habeck hat auch einen. Und Scholz auch. Und – jetzt müssen Sie sehr stark sein – Alice Weidel auch: Einen Großvater, der – halten Sie sich fest – bei der Wehrmacht war. Oder sogar bei der Waffen-SS. Haben Sie sich erholt? Gut so! Was allerdings bei den einen als „naja, also, ehm, war halt so“ durchläuft, ergibt bei der anderen eine Art raunende Sippenhaft: „Aha, daher ist die also bei der AfD. Weil der Opa ein Nazi war.“ Ich glaube, es ist genau diese moralische Doppelbödigkeit, die die meisten native Germans in ungute Schwingungen versetzt, um es vorsichtig auszudrücken. Aber ich will auf etwas anderes hinaus: Denn derartiges Raunen im Blätterwald ist immer auch eine gute Gelegenheit, sich einmal mit der eigenen Familiengeschichte zu beschäftigen. Ich betreibe seit einigen Jahren interessiert die Genealogie meiner Familie. Fast 2.000 Personen tummeln sich mittlerweile im schneiderschen Stammbaum und ein bisschen macht es mich stolz, wie viele Leute sich seit wann Mühe gegeben haben, damit ich als Thilo Schneider diesen Artikel schreiben kann. Übrigens nicht nur mit mir, sondern mit jedem, der diese Zeilen liest. Also: Nichts besonderes, aber trotzdem spannend, die eigenen Wurzeln zu erkunden. Aller Anfang ist einfach, die meisten Menschen werden sich an Vater und Mutter (oder, in ein paar Jahren, Vater und Vater und Mutter und Mutter und Vater zu Mutter und Mutter zu Vater) erinnern. Dann kommen die Großeltern, die die meisten ebenfalls noch kennen dürften. In meinem Fall sind das vier Personen, die zwischen 1900 und 1920 geboren sind und - ich war bereits mit 15 wach genug, um nachzufragen – schlicht Menschen ihrer Zeit waren. So, wie ich Mensch meiner Zeit bin. Ich erinnere mich an die erbitterten Diskussionen meiner Eltern in den 70ern bezüglich des Abtreibungsparagraphen. Meiner Mutter war dafür, mein Vater eher dagegen. Er war auch gegen den Sexualkundeunterricht, der erteilt werden sollte – bis er die Lehrerin kennenlernte. Da war er plötzlich, zum eifersüchtigen Ärger meiner Mutter, dafür. Mein Vater lebte das für die 70er Jahre typische Leben: Haus bauen, Auto kaufen, Ehefrau arbeitet mit dazu, gemeinsam gabs eine hübsche Doppelhaushälfte mit 600 m² Garten für - mein Vater betonte gelegentlich den irren Preis - 160.000,- DM. Da und so wurde ich groß. Gesellschaften endeten meist in einem Gelage aus „C&C“, aus „Cognac und Cigaretten“, das war eben so und war eben so Usus. Wenn ich meinen Eltern etwas nicht verzeihe, dann sind es diese grässlichen Nickipullis für Kinder, in denen wir alle wie die Idioten ausgesehen haben. Erst recht mit den geschnittenen Ponys, die wir heute als „Problempony“ bezeichnen. Kindheit ist für mich der Geruch von Logema-Plättchen, Bohnerwachs und dem sommerlichen Mief eines überhitzten Ford Taunus 17 M TS und Opel Konsul ohne Sicherheitsgurte auf der Rückbank. Und natürlich wurde im Auto geraucht. Was weiß ich noch? Ein Großvater war im Krieg „unabkömmlich“, als Ingenieur in einer Herdbau-Fabrik plante und überwachte er die Fertigung von Panzertürmen. Hat er sich das ausgesucht? Eher nicht. Eines Tages dürfte sein Chef auf ihn zugekommen sein und verkündet haben, dass die Produktion hübscher gusseisener Herde nun auf die Produktion hübscher gusseisener Panzertürme umgestellt wird. Ist eben so. Der andere war tatsächlich gelernter Schneider und erlebte noch die Geburt seiner ersten Tochter mit, bevor er eingezogen wurde. Der war in Norwegen bei den Besatzungstruppen und sah sein Kind dann drei Jahre lang nicht. Bevor er sich eine derart kräftige Lungenentzündung nebst Nierenerkrankung in irgendeinem dämlichen Fjord zuzog, dass er als Kriegsversehrter ausgemustert wurde. Von ihm ist die Anekdote übermittelt, dass meine Mutter mit ihren drei Jahren schreiend davonlief, als er nach Hause kam. Erkannt hat sie ihn erst, als er seine Schirmmütze aufsetzte – da sa er so wie auf dem Bild aus, das meine Großmutter ihr immer gezeigt hatte, nach dem Motto: Das ist der Papa und der hat Dich sehr lieb, aber der ist im Krieg. Der Mann war chronisch krank und lebte bis in zu seinem relativ frühen Tod in den 70ern bei uns. Geblieben ist mir sein Kriegsfotoalbum und die Geschichten, die er zu erzählen wusste. Da steht er immer nur mit irgendwelchen Kameraden herum, im Biwak, auf Wache und in der Kompanieschneiderei. Kein schrecklicher Krieger oder großartiger Held, einfach nur ein junger Typ, der eben im Feldersatzbataillon sein Ding machte. Gekämpft hat er kaum, er hat einfach nur das Glück im Unglück gehabt, sich neben der Lungenentzündung auch eine chronische Nierenerkrankung zuzuziehen. Toll fand er das sicher nicht – ersparte ihm aber den Gang nach Russland. Mein Großonkel, ein junger Typ Anfang Zwanzig, ein, wenn man dem einzigen hinterlassenen Bild glauben darf, hübsches Kerlchen, kam Ende 1944 auf Heimaturlaub in das Kaff, in das meine Großeltern nolens-volens zwangsevakuiert waren, weil sie ausgebombt waren. Meine Großmutter beschwor ihren Bruder, auf und in dem Kaff unterzutauchen, das Kriegsende war absehbar. Aber er wollte seine Kameraden nicht im Stich lassen. Während der Ardennenoffensive hat es ihn dann erwischt, sein Grab habe ich nahe der luxemburgischen Grenze mal besucht. Er hat gleichzeitig sehr ehrenhaft und sehr saudoof gehandelt. Bezahlt hat er seine Treue – nicht zum „Führer“, sondern zu seinen Kameraden - mit seinem Leben. Ein Held? Sicher nicht. Eher einer, der einfach Pech gehabt hat. Meine Urgroßmutter wiederum – da habe ich bei der entsprechenden Stelle nachgeforscht – litt an Schizophrenie und wurde in Hadamar vergast. Ich war dort, in der Gaskammer. Schauderhaft und herzerweichend und ich hoffe für sie, dass sie derart umnachtet war, dass sie nicht mitbekommen hat, was mit ihr passierte. Erschütternd sind die liebevollen Briefe zu lesen, die ihr mein Urgroßvater in die Klinik geschrieben hat und wie ihn die grässlichen Ärzte belogen haben und mit welcher Kaltblütigkeit sie ihre Patienten zuerst verraten und dann umgebracht haben. Ich bin nicht nah ans Wasser gebaut – aber das hat mir die Beine unter dem Leib weggerissen. Ein anderer Onkel wollte Lehrer werden. Der hat erzählt, dass er sich mit seinen 19 Jahren bei der Waffen-SS verpflichten musste. Keine Ahnung, ob das stimmte oder er ein „150%tiger“ war. Auf jeden Fall dauerte das Spiel nicht lange und gleich beim ersten Einsatz geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Auch hier: Glück im Unglück. Seine Tochter hat witzigerweise einen Amerikaner geheiratet, der in unserem Schtetl stationiert war und folgte ihm nach seiner Dienstzeit nach Texas. Die Begeisterung meines Onkels darüber hielt sich in sichtbaren Grenzen. Jeder lebt sein Leben, so gut er es vermag. Aber ich gönnte es ihm. Mein Vater war bei der Hitlerjugend. Er erzählte, dass seine Eltern da furchtbar dagegen waren, ob aus Angst oder Überzeugung weiß ich nicht. Aber alle seine Freunde waren auch dabei! Er hat sich mit Hilfe der NS-Organisation durchgesetzt, nachdem seine Eltern Besuch bekamen, um „einen Sachverhalt zu klären“. Der war mit seinen 14 Jahren Teilnehmer am berühmten „Patton-Raid“ bei Hammelburg und schlug sich danach 14 Tage alleine bis zu seinem Wohnort durch. Bis er ankam, war seine Stadt in amerikanischen Händen und der Krieg für ihn vorbei. Und er, im doppelten Wortsinne, geheilt. Neue Schuhe zu bekommen, war für den Schneiderlehrling das Hauptproblem, wie ein Anforderungsschreiben seines Lehrherren an die amerikanische Kommandantur beweist, die in seinem Nachlass aufgetaucht ist. Ich denke, alle diese kurzen Anekdoten sind charakteristisch für die meisten von uns, die sich mit ihrer noch ziemlich nahen Herkunft beschäftigen. Waren diese Geschichten für uns noch greifbar, weil wir die handelnden Personen kannten und liebten, wird es „nach hinten raus“ schwieriger. Auf den wenigen Bildern aus dem Anfang des letzten und Ende des vorletzten Jahrhunderts – meist gibt es ein Familiengruppenbild, Photographien waren teuer! – stehen sie da, in bröseligem Schwarz-Weiß. So streng und konzentriert, wie wahrscheinlich auch ihr nicht einfaches Leben war. Die Frauen schauen durch die Bank gescheitelt und sehr freudlos aus, kaum jemand lächelt, sie alle tragen einen Look, wie in Gruselfilmen die Geister ausgestattet sind: Im edlen Sonntagsstaat und schlecht gelaunt. Aber so waren sie sicher nicht. Jeder von meinen Vorfahren hatte irgendeine Freude, irgendeine Passion, jeder dürfte das Glück der ersten Liebe und auf jeden Fall des ersten Kusses gehabt haben. Jeder von denen war einmal jung und voller Hoffnung und Freude auf das, was da dereinst kommen mag. Der eine dürfte sich über sein neues Pferd, der andere darüber gefreut haben, als er das erste Auto oder das erste Telefon oder das erste „Rundfunkempfangsgerät“ bekommen hat. Oder den nagelneuen gusseisernen Herd oder die Wäscheschleuder. Jeder von denen hat persönliche glorreiche Siege und vernichtende Niederlagen erleben dürfen, Glück und Leid. Je weiter ich ins 19te Jahrhundert vorgedrungen bin, desto höher wurde die Zahl der Kinder, desto verzweigter die „Nebenlinien“. Fünf, sechs, acht, zehn Kinder – keine Seltenheit. Nicht alle haben die ersten 20 Lebensjahre überlebt. Es wimmelt von Totgeburten, Krankheiten und Unglückfällen und ich sehe sie alle vor mir, wie ihnen das erste Mal verkündet wird, dass sie Vater werden („hurra“) oder das achte Mal („bitte nicht schon wieder“). Die Stammbäume verzweigen sich immer weiter, decken vergessene Familiengeheimnisse wie Suizide oder seltsame Eheschließungen auf. Meine Vorfahren waren im Ersten Weltkrieg, gingen 1866 vor den Preußen in Deckung, waren 1870/71 dabei, erlebten den Durchzug der „Grande Armee“ und dann der Bayern, er- und überlebten Könige, Kaiser, Gebietsneuordnungen, durchziehende Horden, Pest, Pocken und Kinderlähmung und mussten mit all diesen Dingen zu ihrer Zeit und mit ihren Möglichkeiten umgehen. Sie waren Untertanen des Mainzer Bischoffs, dann Untertanen eines Fürstentums, dann plötzlich Bayern. Steuern zahlen mussten sie überall. Unter jeder Herrschaft. Wer wäre ich, das in der Rückschau beurteilen zu wollen? Es waren ihre „über den Leisten geschlagenen Schuhe“ oder einem Toten abgenommenen Reiterstiefel, in denen sie liefen, nicht meine. Ich sehe sie in den Schlangen stehen, bei der Musterung, bei der Essensausgabe, bei der Registrierung ihrer Ankunft in Amerika und nackt vor dem Eingang zu den „Duschräumen“. Es wimmelt von Helden und von Schurken, von armen Bauern, ärmeren Tagelöhnern und ausgebeuteten Mägden. Mit Sicherheit auch von Tätern und von Opfern. Und einen leibhaftigen Dorfschultheiss und wenigstens eine Nonne kann ich aufbieten. Mein Urgroßvater wird unangenehm überrascht gewesen sein, dass ihm die Franzosen das Kaufhaus in Straßburg 1918 nicht ließen… Mir fielen vor einiger Zeit die „Erinnerungen des Generals Marcellin Marbot“, einem französischen Husaren Napoleons, von etwa 1790 bis 1813 in die Hände, in denen er genüsslich eine Anekdote beschreibt: Als er in meiner Heimatstadt stationiert war, kurz vor dem Russlandfeldzu Napoleons, „pflückte“ er in einem kleinen Kaff, das heute Stadtteil ist, „eine zarte Rose des ortsansässigen Müllers“, exakt so beschreibt er es. Es gab nur eine Mühle und meine Großmutter stammt aus dieser Mühle. Vielleicht also ist jener General, der da „Fisematenten“ machte und ein „Techtelmechtel“ hatte, einer meiner Vorfahren und mir gehört zu einem 100stel ein Schloß in Frankreich. Als Nachfahre des dann geborenen Bastards, den einer meiner Vorfahren danach brav aufgezogen hat. Lege ich sein Portrait von 1815 neben ein Foto meines Neffen von 2024 – dann sind das die gleichen Personen. Witzig. Kleine Dramen im großen Theaterstück der Geschichte, Geschichtchen in der Geschichte. Längst vergessen und sie tun nicht mehr weh. Bis ins Jahr 1583 bin ich vorgestoßen, was bei uns Nicht-Adeligen extrem schwierig und selten ist, da die meisten Kirchenbücher im Dreißigjährigen Krieg den Biwakfeuern der Katholiken und Protestanten und Schweden und anderem herumziehenden Gesocks zum Opfer fielen. Und von oben betrachtet bin auch ich nur ein winziges Rädchen, das soeben diesen Text hier geschrieben hat, der bereits in zehn Jahren vergessen sein wird und, sofern es dann noch Strom und Internet gibt, nur mit viel Glück in 100 Jahren noch auffindbar sein wird. Wer von meinen Nachfahren diesen Text also in 100 Jahren liest: Erhebe Dein Glas auch mich und trag mir bitte nichts nach. Ich habe alles so gut gemacht, wie ich es konnte. So war das eben damals, 2024, auch ich bin nur ein Kind meiner Zeit. Also bitte verurteile mich nicht – auch, wenn ich Dich wahrscheinlich, als geschlechts- und CO2-neutrales Kindendes des Jahres 2124, für einen verwöhntes Blag halte. Ich komme eben aus der Vergangenheit.
von Thilo Schneider 12. Januar 2024
„Guten Abend, liebe Zuschauer! Zu unserem heutigen Thema „Wann ist man ein Nazi“ habe ich heute einen absoluten Experten auf diesem Gebiet eingeladen: Werner Strößenbrunner!“ (Applaus, der Experte im grauen Anzug mit einem schwarz-weiß-roten Ansteckerchen betritt die Bühne) „Guten Abend, Herr Strößenbrunner…“ „Obersturmbannführer Strößenbrunner bitte. Aber nennen Sie mich einfach Obersturmbannführer.“ „Danke, Herr Obersturmbannführer. Schön, dass Sie heute unter Gast sind.“ „Ja gerne und ein herzliches Heil! Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!“ „Herr Obersturmbannführer, ich darf Sie unserem Publikum kurz vorstellen: Vorstrafe wegen des Schmierens von Hakenkreuzen auf Synagogen, gewalttätiger Übergriff auf den Wirt eines israelischen Restaurants, Vorsitzender des Vereins „Blut und Boden“, Vorsitzender der Jugendorganisation „Reichskriegsflagge“ und Verfasser des Buchs „Vorschläge zur vorläufigen Erledigung der Remigration“. Herr Obersturmbannführer, würden Sie sagen, Sie sind ein Rechtsextremist?“ „Ach wissen Sie, was heißt denn Rechtsextremist? Heutzutage wird man viel zu schnell von den öffentlich-rechtlichen, von Soros und Rothschild finanzierten Systemmedien in die rechte Ecke geschoben. Ich würde mich als konservativen Patrioten bezeichnen.“ „Naja, das Schmieren von Hakenkreuzen ist kein Kavaliersdelikt…“ „Da war ich 17 Jahre alt. Eine bedauerliche Jugendsünde. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie das war. Ich war da in der Ausbildung zum Landschaftsmaler, das war damals so, und sollte Farbe von A nach B bringen und da war diese Synagoge und ich stand so da und plötzlich waren da mehrere Hakenkreuze drauf. Ich habe bis heute keine Ahnung, wie das passieren konnte und es tut mir auch leid…“ „Die Hakenkreuze tun Ihnen leid?“ „Nein, es tut mir leid, dass ich nicht mehr Farbe dabeihatte. Ich wollte neue holen, aber da waren die Schergen der linksunterwanderten BeErDe bereits da und haben mich verhaftet. Obwohl ich gar nichts dazu konnte.“ „…und die Körperverletzung…?“ „Ach, ganz normale Wirtshausschlägerei, wie sie bei jedem Dorffest stattfindet…“ „…das war keine gezielte Attacke auf den jüdischen Besitzer?“ (seufzt) „…er wollte uns hindern, unsere Brandsätze zu zünden. Was hätten Sie denn in meiner Situation getan? Natürlich habe ich ihm auf die Menora gegeben, das war aber mehr so ein Reflex, so aus der Drehung heraus. Das wurde damals von der ostküstenfinanzierten Lokalpresse schrecklich aufgebauscht…“ „Sie müssen aber schon zugeben, dass das ein wenig den Eindruck erweckt, als hätten Sie etwas gegen Juden…“ „Was? Nein! Ich habe gar nichts gegen Juden, da sind ja schon die ursprünglich von den Nazis verschärften Waffengesetze außen vor!“ „Würden Sie, Herr Obersturmbannführer, sagen, dass Sie Antisemit sind?“ „Nur, weil ich keine Juden mag? Das wird ja wohl noch erlaubt sein!“ „Aber es sind ja nicht nur Juden, um die es Ihnen geht?“ "Ich habe ein generelles Problem mit Volk, das nicht hierhergehört! Und nicht nur ich! Sehen Sie sich doch um! Die ganzen Schleiereulen, die Kopftuchstaffeln, die stark pigmentierten Menschen, das ist doch nicht mehr schön? Da muss man doch etwas tun! Gegen diese Umvolkung muss sich doch ein rassisch gesundes Volk bis zur letzten Patrone mit fanatischem Widerstand durchsetzen!“ „Das ist ein gutes Stichwort! In Ihrem Buch zur Remigration schlagen Sie beispielsweise vor, dass Bürger mit deutschem Pass, deren Ahnenreihe nicht wenigstens vier Generationen zurückreicht, die Staatsbürgerschaft entzogen werden soll, wenn sie einen zweiten Pass haben.“ „Ja, da muss man sich eben mal entscheiden, ob man deutsche Sozialleistungen oder türkischen Wehrdienst und Erben genießen will. Sie haben ja auch keine zwei Frauen, sondern müssen sich für eine entscheiden. Wenn Sie jetzt nicht gerade aus dem Nahen Osten kommen.“ „Wäre das aber nicht ein klarer Verstoß gegen das Grundgesetz?“ „Ach, das kann man mit 2/3-Mehrheit ändern, da sehe ich jetzt kein so großes Problem.“ „Außerdem schreiben Sie, dass Sie straffällig gewordene Bürger entweder nach Möglichkeit abschieben oder zu körperlicher Arbeit verpflichten wollen!“ „Ja, ich halte das für eine gute Lösung! Wir kaufen den Marokkanern, Tunesiern oder Libyern ein Gelände in der Wüste ab und da packen wir das ganze Kroppzeug hin. Da können sie dann den ganzen Tag Sandsäcke füllen, was wiederum den Opfern in unseren Hochwassergebieten zugutekäme.“ „Auch das wäre aber nicht nur ein Verfassungsbruch, sondern sogar ein ethischer Dammbruch. Obersturmbannführer, klare Frage, klare Auskunft: Sind Sie für ethnische Säuberungen in Deutschland?“ „Ach, „ethnische Säuberungen“, das ist auch nur wieder so eine Hohlphrase aus der linken Ecke, um patriotische Deutsche zu framen und zu verunglimpfen. Ich will hier einfach nicht so viele Westasiaten haben. Ein paar sind ja in Ordnung und machen im Niedriglohnsektor einen ganz guten Job, einer muss ja das Essen an den Tisch bringen und Opa mal im Pflegeheim umdrehen, aber das heißt doch bitte nicht, dass hier gleich eine Umvolkung stattfinden muss…“ „Auch das war aber jetzt bereits rassistisch!“ „Ach, was heißt denn „rassistisch“? Ich sag doch nur, wie es ist und wie es die Mehrzahl der Bevölkerung sieht!“ „Glauben Sie, die Mehrheit sieht das so?“ „Wenn wir erst einmal die Mainstream-Medien übernommen haben, dann werden die das so sehen, mein Wort darauf!“ „Sie planen also so eine Art „Machtergreifung“? „Auch wieder so ein Wort aus der linksradikalen Mottenkiste. Wir reden davon, wie wir die politischen Verhältnisse in Deutschland im Sinne des deutschen Volkes neu ordnen können.“ „Ist es korrekt, dass Sie in Ihrer Funktion auch Gespräche mit den Spitzen der AfD führen?“ „Das sind nur private Gespräche, ganz locker und ohne jeden Hintergrund, man kennt sich doch, da sehe ich jetzt kein Problem. Die denken ja im Grunde wie wir, trauen sich nur nicht, das laut zu sagen, aber man wird ja wohl noch auf ein Bier gehen dürfen! Das wird alles viel zu hoch aufgehenkt.“ „Herr Obersturmbannführer, was wäre denn für jemanden wie Sie ein Nazi?“ „Das wäre jemand, der zwischen 1890 und 1930 geboren ist und Mitglied bei der NSDAP war. Das wäre ein Nazi.“ „War Hitler ein Nazi?“ „Ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann, er war zwar Mitglied der Partei, aber er hat ja auch die Autobahnen gebaut, die Kirchensteuer eingeführt und die Schreibschrift reformiert, das darf man nicht vergessen!“ „…und was wäre für Sie ein Rechtsextremist?“ „Das wäre jemand, der Leute in Gaskammern schicken oder vernichten will und dazu auch noch Nachbarländer überfällt. Das ist ja nicht das, was wir wollen! Aufgrund der Demographie brauchen wir kein neues Land im Osten. Da müssen wir erst einmal hier wieder auffüllen.“ „Herr Obersturmbannführer, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. Guten Abend.“ „Heil!“
Deutende Punkerin. Bild von Wolfgang Eckert auf Pixabay.
von Thilo Schneider 15. Juli 2023
Ich wurde als Hetzer, Rechtspopulist und Rassist bezeichnet. Wenigstens ein Punkt stimmt.
Bild eines Gitarristen von Pexels auf Pixabay
von Thilo Schneider 25. Juni 2023
Kleinkünstler sollten besser links sein - wenn sie Auftritte mit Freibier haben wollen. Und sie sollten einen albernen Hut oder Pferdeschwanz haben! Und im Leben den Rettungsring daneben gegriffen haben.
Polizeikontrolle, mit Spielzeugautos nachgestellt
von Thilo Schneider 30. Mai 2023
Eine Polizeidozentin, eine Polizeikontrolle, ein "nicht so gemeinter Tweet", ein Drama in einem Akt.
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