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Die Schweizer sind die besseren Deutschen

Thilo Schneider • 17. April 2020

...und irgendwo in den 80ern hängengebieben

Bild von ClaudiaWollesen auf Pixabay
Die Schweiz. Was kann man, so als Deutscher, über die Schweiz sagen? Die erste Feststellung lautet: Die Schweiz ist eben da. Es ist schön da. Es gibt Berge und Seen und Menschen mit einem lustigen Dialekt. Wie Sachsen, aber mit richtigen Bergen. 

Bei meinen gelegentlichen Besuchen in der Alpenrepublik fühle ich mich, als würde ich durch das Deutschland der 80er Jahre fahren. Die Tankstellen sind noch Tankstellen und keine Supermärkte mit angeschlossener Zapfsäule, die Häuser sind nicht mit Graffitis beschmiert und die Anzahl der Moscheen lässt sich an den Fingern vierer Hände abzählen, Minarette sogar an den Fingern eines ehemaligen Sägewerksmitarbeiters, der einen Berufsunfall hatte. Die Schweizer sind höflich und wenn man sie über den Zebrastreifen laufen lässt, dann bedanken sie sich und laufen zügig drüber. In Deutschland bekommt der Autofahrer den Mittelfinger und kann ein gutes Buch lesen, bis der Zebrastreifen vom Straßenverkehrsteilnehmer überquert wurde. Die Schweizer sind sehr höflich und achten aufeinander. 

Wenn Österreich so etwas wie der kleine verstrubbelte Bruder Deutschlands ist, so ist die Schweiz die artige Schwester, deren schamhafter Faltenrock keinen Knick aufweist und deren weiße Bluse nach dem Schokoladenwettessen nicht den geringsten Flecken hat. Wenn Deutschland sauber ist, ist die Schweiz rein. 

Vielleicht liegt das daran, dass niemand etwas von der Schweiz will, wenn er nicht gerade Söldner oder Waffen sucht. Die Schweiz bereitet sich seit rund 750 Jahren darauf vor, von einem Nachbarn, vorzugsweise Deutschland, überfallen zu werden, aber irgendwie sind die Schweizer immer haarscharf daran vorbeigeschrammt, ein deutsches Bundesland zu werden. Verständlich: Die Preußen waren bereits mit den eigensinnigen Bayern ziemlich überfordert. Sind sie heute auch noch. Obwohl so ziemlich jeder Schweizer eine Waffe im Haus hat, sterben mehr Leute bei Badeunfällen (37 in 2018) als durch die Fremdeinwirkung von Schusswaffen (16 in 2018). In Deutschland würde man bei dieser Vergleichsquote sämtliche Badeseen trocken legen. „Badeseen – tödliche Gefahr am Waldrand“ würde die BILD titeln. 

Die Schweiz definiert sich über Franken, Banken und direkte Demokratie. Ein Politiker, der nichts taugt oder sogar gegen die Interessen der Schweizer handelt, garniert seinen Berufsstatus schneller mit dem Zusatz a.D., als er „Käsefondue“ sagen kann. In Deutschland sagt man den Schweizern deshalb nach, sie seien „ausländerfeindlich“, weil Weltretter in der Schweiz keine Chance haben, die Welt von Bern oder Luzern aus zu retten. Das ist Unsinn. Die Schweizer mögen Ausländer, vor allem dann, wenn sie Geld mitbringen. Andere Ausländer betreten auch kein Land, in dem die Pizza 25 Euro kostet. Da machen dann auch die knapp 1000,- Euro Sozialhilfe keinen Spaß mehr, die ein Nicht-Schweizer auch nur eventuell bekommt. Die Schweiz ist für arme Schlucker aus aller Welt einfach unattraktiv. 

Ich vermute, der Schweizer ist im Grunde sehr deutsch, allerdings mit der Attitüde, keine Führung zu brauchen. Der Schweizer weiß selbst, was gut für ihn ist, er will auch nicht die Welt verbessern, es genügt ihm, wenn es bei ihm daheim hübsch aussieht. Die vielgerühmte „Neutralität“ ist wahrscheinlich daher auch eher eine Ausrede für die Faulheit, sich nicht aufregen zu lassen. Henry Dunant ist da nur die Ausnahme, die die Regel bestätigt, der wollte aber auch nichts von den Schweizern, sondern nur vom Rest der Welt. Der Schweizer genügt sich selbst, er braucht niemanden anders, um glücklich zu sein. Das unterscheidet ihn von dem schwermütigen Deutschen, der es schafft, sich ein 5,- €-T-Shirt zu kaufen, auf dem „gegen die Lohnsklaverei in der Dritten Welt“ steht. 

Anders: Für den Deutschen zählen Absicht und guter Wille, für den Schweizer der eigene Kontostand. Zweiteres ist mir sympathischer, da ehrlicher.  

Wenngleich grüne Parteien zuletzt auch in der Schweiz gut zugelegt haben, so sind die sogenannten Volksparteien noch immer in der Mehrzahl, die stärkste Partei der Schweiz ist interessanterweise die „FDP – die Liberalen“. Wer hätt´s gedacht? Ein klares Zeichen, dass sich die Schweizer mehr für Freiheit und Bürgerrechte, als für sozialistische und ökologische Ideologiehirngespinste interessieren. Und das bereits seit 1848. Da wurde in Deutschland die liberale Revolution gerade unter dem Applaus der Bevölkerung niederkartätscht. 

Die Schweizer sind irgendwie die cooleren Deutschen.


von Thilo Schneider 12. Januar 2024
„Guten Abend, liebe Zuschauer! Zu unserem heutigen Thema „Wann ist man ein Nazi“ habe ich heute einen absoluten Experten auf diesem Gebiet eingeladen: Werner Strößenbrunner!“ (Applaus, der Experte im grauen Anzug mit einem schwarz-weiß-roten Ansteckerchen betritt die Bühne) „Guten Abend, Herr Strößenbrunner…“ „Obersturmbannführer Strößenbrunner bitte. Aber nennen Sie mich einfach Obersturmbannführer.“ „Danke, Herr Obersturmbannführer. Schön, dass Sie heute unter Gast sind.“ „Ja gerne und ein herzliches Heil! Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!“ „Herr Obersturmbannführer, ich darf Sie unserem Publikum kurz vorstellen: Vorstrafe wegen des Schmierens von Hakenkreuzen auf Synagogen, gewalttätiger Übergriff auf den Wirt eines israelischen Restaurants, Vorsitzender des Vereins „Blut und Boden“, Vorsitzender der Jugendorganisation „Reichskriegsflagge“ und Verfasser des Buchs „Vorschläge zur vorläufigen Erledigung der Remigration“. Herr Obersturmbannführer, würden Sie sagen, Sie sind ein Rechtsextremist?“ „Ach wissen Sie, was heißt denn Rechtsextremist? Heutzutage wird man viel zu schnell von den öffentlich-rechtlichen, von Soros und Rothschild finanzierten Systemmedien in die rechte Ecke geschoben. Ich würde mich als konservativen Patrioten bezeichnen.“ „Naja, das Schmieren von Hakenkreuzen ist kein Kavaliersdelikt…“ „Da war ich 17 Jahre alt. Eine bedauerliche Jugendsünde. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie das war. Ich war da in der Ausbildung zum Landschaftsmaler, das war damals so, und sollte Farbe von A nach B bringen und da war diese Synagoge und ich stand so da und plötzlich waren da mehrere Hakenkreuze drauf. Ich habe bis heute keine Ahnung, wie das passieren konnte und es tut mir auch leid…“ „Die Hakenkreuze tun Ihnen leid?“ „Nein, es tut mir leid, dass ich nicht mehr Farbe dabeihatte. Ich wollte neue holen, aber da waren die Schergen der linksunterwanderten BeErDe bereits da und haben mich verhaftet. Obwohl ich gar nichts dazu konnte.“ „…und die Körperverletzung…?“ „Ach, ganz normale Wirtshausschlägerei, wie sie bei jedem Dorffest stattfindet…“ „…das war keine gezielte Attacke auf den jüdischen Besitzer?“ (seufzt) „…er wollte uns hindern, unsere Brandsätze zu zünden. Was hätten Sie denn in meiner Situation getan? Natürlich habe ich ihm auf die Menora gegeben, das war aber mehr so ein Reflex, so aus der Drehung heraus. Das wurde damals von der ostküstenfinanzierten Lokalpresse schrecklich aufgebauscht…“ „Sie müssen aber schon zugeben, dass das ein wenig den Eindruck erweckt, als hätten Sie etwas gegen Juden…“ „Was? Nein! Ich habe gar nichts gegen Juden, da sind ja schon die ursprünglich von den Nazis verschärften Waffengesetze außen vor!“ „Würden Sie, Herr Obersturmbannführer, sagen, dass Sie Antisemit sind?“ „Nur, weil ich keine Juden mag? Das wird ja wohl noch erlaubt sein!“ „Aber es sind ja nicht nur Juden, um die es Ihnen geht?“ "Ich habe ein generelles Problem mit Volk, das nicht hierhergehört! Und nicht nur ich! Sehen Sie sich doch um! Die ganzen Schleiereulen, die Kopftuchstaffeln, die stark pigmentierten Menschen, das ist doch nicht mehr schön? Da muss man doch etwas tun! Gegen diese Umvolkung muss sich doch ein rassisch gesundes Volk bis zur letzten Patrone mit fanatischem Widerstand durchsetzen!“ „Das ist ein gutes Stichwort! In Ihrem Buch zur Remigration schlagen Sie beispielsweise vor, dass Bürger mit deutschem Pass, deren Ahnenreihe nicht wenigstens vier Generationen zurückreicht, die Staatsbürgerschaft entzogen werden soll, wenn sie einen zweiten Pass haben.“ „Ja, da muss man sich eben mal entscheiden, ob man deutsche Sozialleistungen oder türkischen Wehrdienst und Erben genießen will. Sie haben ja auch keine zwei Frauen, sondern müssen sich für eine entscheiden. Wenn Sie jetzt nicht gerade aus dem Nahen Osten kommen.“ „Wäre das aber nicht ein klarer Verstoß gegen das Grundgesetz?“ „Ach, das kann man mit 2/3-Mehrheit ändern, da sehe ich jetzt kein so großes Problem.“ „Außerdem schreiben Sie, dass Sie straffällig gewordene Bürger entweder nach Möglichkeit abschieben oder zu körperlicher Arbeit verpflichten wollen!“ „Ja, ich halte das für eine gute Lösung! Wir kaufen den Marokkanern, Tunesiern oder Libyern ein Gelände in der Wüste ab und da packen wir das ganze Kroppzeug hin. Da können sie dann den ganzen Tag Sandsäcke füllen, was wiederum den Opfern in unseren Hochwassergebieten zugutekäme.“ „Auch das wäre aber nicht nur ein Verfassungsbruch, sondern sogar ein ethischer Dammbruch. Obersturmbannführer, klare Frage, klare Auskunft: Sind Sie für ethnische Säuberungen in Deutschland?“ „Ach, „ethnische Säuberungen“, das ist auch nur wieder so eine Hohlphrase aus der linken Ecke, um patriotische Deutsche zu framen und zu verunglimpfen. Ich will hier einfach nicht so viele Westasiaten haben. Ein paar sind ja in Ordnung und machen im Niedriglohnsektor einen ganz guten Job, einer muss ja das Essen an den Tisch bringen und Opa mal im Pflegeheim umdrehen, aber das heißt doch bitte nicht, dass hier gleich eine Umvolkung stattfinden muss…“ „Auch das war aber jetzt bereits rassistisch!“ „Ach, was heißt denn „rassistisch“? Ich sag doch nur, wie es ist und wie es die Mehrzahl der Bevölkerung sieht!“ „Glauben Sie, die Mehrheit sieht das so?“ „Wenn wir erst einmal die Mainstream-Medien übernommen haben, dann werden die das so sehen, mein Wort darauf!“ „Sie planen also so eine Art „Machtergreifung“? „Auch wieder so ein Wort aus der linksradikalen Mottenkiste. Wir reden davon, wie wir die politischen Verhältnisse in Deutschland im Sinne des deutschen Volkes neu ordnen können.“ „Ist es korrekt, dass Sie in Ihrer Funktion auch Gespräche mit den Spitzen der AfD führen?“ „Das sind nur private Gespräche, ganz locker und ohne jeden Hintergrund, man kennt sich doch, da sehe ich jetzt kein Problem. Die denken ja im Grunde wie wir, trauen sich nur nicht, das laut zu sagen, aber man wird ja wohl noch auf ein Bier gehen dürfen! Das wird alles viel zu hoch aufgehenkt.“ „Herr Obersturmbannführer, was wäre denn für jemanden wie Sie ein Nazi?“ „Das wäre jemand, der zwischen 1890 und 1930 geboren ist und Mitglied bei der NSDAP war. Das wäre ein Nazi.“ „War Hitler ein Nazi?“ „Ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann, er war zwar Mitglied der Partei, aber er hat ja auch die Autobahnen gebaut, die Kirchensteuer eingeführt und die Schreibschrift reformiert, das darf man nicht vergessen!“ „…und was wäre für Sie ein Rechtsextremist?“ „Das wäre jemand, der Leute in Gaskammern schicken oder vernichten will und dazu auch noch Nachbarländer überfällt. Das ist ja nicht das, was wir wollen! Aufgrund der Demographie brauchen wir kein neues Land im Osten. Da müssen wir erst einmal hier wieder auffüllen.“ „Herr Obersturmbannführer, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. Guten Abend.“ „Heil!“
Deutende Punkerin. Bild von Wolfgang Eckert auf Pixabay.
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Ich wurde als Hetzer, Rechtspopulist und Rassist bezeichnet. Wenigstens ein Punkt stimmt.
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