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Ring Deutscher Makler

Thilo Schneider • 28. April 2020

...der Terror geht weiter

Bild von Frank Winkler auf Pixabay
Der Titel dieses Artikels ist geklaut. In den 90ern sah ich einen Aufkleber mit dem Logo des RDM, in das das Logo der RAF eingearbeitet war. Untertitel: „RDM – der Terror geht weiter“. Damals habe ich darüber gelacht…

Wir suchen seit einem Jahr ein Haus. In Aschaffenburg oder dem Landkreis. Die Parameter sind meiner Ansicht nach ziemlich klar und auch nicht sonderlich schwierig: Maximal 300.000,- €, ein kleines Grundstück sollte außenherum sein, sollte die Hütte renovierungsbedürftig sein, dann maximal 200.000,- €. Ich finde das ziemlich simpel und einfach. Der erste Weg führt uns natürlich zum Immoscout24 und damit zu jeder Menge Inseraten und den dort inserierenden Immobilienmaklern. Die, gelinde gesagt, eine Ansammlung von Nichtswissern, Unfähigen oder schlicht dreisten Lügnern sind.

Fall 0) Das Überraschungsei-Haus: Suuuper Angebot. Neues Haus, lächerliche 200.000.- € mit allem Zipp und Zapp. Wir sollen erst das Haus kaufen, dann verrät uns der Neubauherr auch, wo das Grundstück ist. Das kommt quasi noch on Top. Wie bei de Überraschungseiern: Kauf ein Haus und lass Dich überraschen, wo es dann steht und was es insgesamt kostet.   

Fall 1) Das unbekannte Haus in Sulzbach: Die etwas komplizierten Fragen, welche Heizung das Haus hat und ob Internet vorhanden ist, kann die Maklerin nicht beantworten. Sie weiß es auch nicht. Schliesslich hat sie das Haus erst seit drei Monaten im Angebot, da hat sie das noch nicht in Erfahrung bringen können. 

Fall 2) Das unvermessliche Haus in Sailauf: Hier stehen umfangreiche Renovierungsmaßnahmen an, hier muss alles raus. Wir benötigen zum Planen der Kosten einen Grundriss. Der Makler hat aber keinen Grundriss, da das Haus von 1930 ist. Auf meine Frage, ob er denn nicht selbst einen bemaßten Grundriss zeichnen können, zuckt er die Schultern und erklärt, er hätte das noch nie gemacht. Er sei nur Verkäufer. Da hat er recht.

Fall 3) Das Zubehörhaus in Mömbris: Annonciert mit 280.000,- €, im Exposé steht „leicht renovierungsbedürftig“. Vor Ort erklärt der Makler, dass die ans Haus angebaute Garage extra gekauft werden muss und noch einmal 30.000,- € kosten soll. Meinen Vorschlag, dass die Eigentümer vor dem Verkauf des Hauses die Garage ja abbauen und mitnehmen können, wird abschlägig beschieden. Warum dann das Haus nicht korrekterweise mit 310.000,- € inseriert sei? Ja, ehm, der Makler wollte damit deutlich machen, dass eben in das Haus noch Geld gesteckt werden müsse. Nice try. Der Azubi der Firma erklärt mir im Vertrauen, das würde generell so gemacht, damit die Angebote unter die 300.000,- € Schwelle fallen, mit der die meisten Leute suchen. Danke für gar nichts.

Fall 4) Das To-Go Haus in Hösbach: Der Volltreffer. Wir besichtigen Freitags und wollen sofort kaufen. Ohne Preisdiskussion. Der Makler nimmt uns fast väterlich in den Arm. Wir sollen noch einmal bis Montag überlegen, so schnell kauft man schließlich kein Haus. Anruf am Montag, wir bleiben bei unserem Angebot. Schade, das Haus ist schon weg. Ein Anderer hat wohl einen höheren als den Inseratpreis geboten. Oder auf die Courtage noch eine Schippe draufgelegt. Echtes Pech. 

Fall 5) Das Mehrbesitzerhaus in Laufach: Doch, passt alles. Preis ist okay, das Grundstück recht hübsch, alles gemütlich und urig. Ja gut, sagt die Maklerin, ein Teil des Grundstücks gehört der Gemeinde, das hat aber der Vorbesitzer dazu gepachtet, kein Thema, unproblematisch. Kurzer Anruf bei der Gemeinde: Ja, so richtig vermessen ist das Grundstück nicht, das passiert aber demnächst, da die Gemeinde auf dem Pachtgrundstück einen Parkplatz bauen will. Die Fläche, die dann übrig bleibt, reicht immer noch, um ein Fahrrad abzustellen. 

Fall 6) Das Kriegsgebiet in Goldbach: Ein wirklich schönes Häuschen, Scheune und pflegeleichtes Grundstück mit Bach sind dabei, der Preis ist auch okay und, Gott, gut, die Einfahrt wird von den Nachbarn mitbenutzt. Als der Makler auf Toilette verschwindet, fragen wir den Mieter, der viel renoviert hat, warum er das Haus nicht selbst kauft. Die Nachbarn feiern gut und gerne, es handelt sich um eine sehr große Großfamilie, die ihre mediterrane Lebensfreude auch gerne auslebt. Und der Meinung ist, die Einfahrt gehöre nur ihnen alleine, was wenigstens zwei Mal wöchentlich zu angeregten Diskussionen und menschlichem Austausch führt. Der Makler weiß das, wir sind nicht die ersten, die besichtigen. Der hatte den Mieter nämlich auch schon gefragt.  

Fall 7) Das nicht bewohnbare Haus in Aschaffenburg: Es war alles in Sack und Tüten, die Finanzierung stand, wir hatten den Notartermin und bereits den Kaufvertragsentwurf. Wenngleich wir uns wunderten, dass im Kaufvertrag ein anderer Verkäufername stand, hielten wir das schlicht für einen Fehler. Unsere Wunschimmobilie liegt in einem Industriegebiet, was aber kein Problem ist, da wir ja Gewerbe haben – hat uns der Makler erklärt. Kurz vor dem Notartermin ruft der Makler an: Er hat da ein Schreiben von der Stadt, das klänge jetzt dramatisch, sei aber nicht so gemeint, es wird ja nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird, gell, er schickt es einfach zur Kenntnis und dann ist es gut. In dem Schreiben des Bauamts heißt es, dass die wohnwirtschaftliche Nutzung des Hauses, das sich auf einem Industriegrundstück befindet, untersagt wird. Wir rufen das Bauamt an und fragen nach, immerhin haben wir ja Gewerbe. Der Bauamtmitarbeiter erklärt, dass unser Gewerbe auch in einem Wohn- oder Gewerbegebiet ausgeübt werden kann und wir dazu in kein Industriegebiet müssten. Der Vorbesitzer habe ja aus diesem Grund auch seinen Kauf vor sieben Jahren rückabgewickelt bekommen. Dieser hätte damals „in Treu und Glauben“ gekauft, deswegen habe die Stadt die wohnwirtschaftliche Nutzung nicht untersagt, da ja rückabgewickelt wurde. Wir hingegen könnten uns nicht mehr auf „Treu und Glauben“ ausreden, wir wüssten ja jetzt Bescheid. Der rückabwickelnde Vorbesitzer ist übrigens der „falsche Name“ im Kaufvertragsentwurf. Wieder Nachfrage beim Makler, der immerhin 16.000,- € Courtage sehen will: „Aber ja, aber nein, aber oh mein Gott, aber das wollte der Verkäufer bei der Gelegenheit gleich im Grundbuch korrigieren lassen, also ja, das ist eine Rückabwicklung, aber die hatten kein Gewerbe, Sie haben ja eines, das ist alles gar kein Problem.“ Janeisklaaane. Ich verschulde mich über die Rente für ein Haus, in dem ich dann nicht wohnen kann und kaufe mir für teures Geld einen Kriegsschauplatz.  

Wir haben in den vergangenen zwölf Monaten nur einen einzigen Makler im Landkreis kennengelernt, der uns absolut ehrlich und fair beraten hat, seine Provision im Kaufpreis inkludiert hat, dessen Exposees sehr gut aufbereitet und ordentlich waren, der uns auf Schwachstellen und Risiken hinwies und sich wirklich um uns als Kunden gekümmert hat. Warum wir trotzdem bisher – auch bei ihm – nicht gekauft haben? Die Objekte haben letztlich nicht gepasst. Entweder waren sie außerhalb unserer finanziellen oder sie waren außerhalb der örtlichen Reichweite. Aber wir bleiben dran. 

An alle Kaufinteressierten: Redet mit den Nachbarn, redet mit den Gemeinden, die wissen normalerweise, was WIRKLICH los ist, die Makler werden es Euch nicht sagen. 

An all die anderen Makler: Macht endlich Eure verdammten Jobs. Die letzte abgewrackte Ruine für 100.000,- € bringt Euch immer noch knapp 4.000,- €. Also bringt gefälligst mehr Gegenleistung, als nur die Tür aufzuschließen und uns Schimmel als Rußflecken vom Heizkamin zu verkaufen. 

von Thilo Schneider 12. Januar 2024
„Guten Abend, liebe Zuschauer! Zu unserem heutigen Thema „Wann ist man ein Nazi“ habe ich heute einen absoluten Experten auf diesem Gebiet eingeladen: Werner Strößenbrunner!“ (Applaus, der Experte im grauen Anzug mit einem schwarz-weiß-roten Ansteckerchen betritt die Bühne) „Guten Abend, Herr Strößenbrunner…“ „Obersturmbannführer Strößenbrunner bitte. Aber nennen Sie mich einfach Obersturmbannführer.“ „Danke, Herr Obersturmbannführer. Schön, dass Sie heute unter Gast sind.“ „Ja gerne und ein herzliches Heil! Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!“ „Herr Obersturmbannführer, ich darf Sie unserem Publikum kurz vorstellen: Vorstrafe wegen des Schmierens von Hakenkreuzen auf Synagogen, gewalttätiger Übergriff auf den Wirt eines israelischen Restaurants, Vorsitzender des Vereins „Blut und Boden“, Vorsitzender der Jugendorganisation „Reichskriegsflagge“ und Verfasser des Buchs „Vorschläge zur vorläufigen Erledigung der Remigration“. Herr Obersturmbannführer, würden Sie sagen, Sie sind ein Rechtsextremist?“ „Ach wissen Sie, was heißt denn Rechtsextremist? Heutzutage wird man viel zu schnell von den öffentlich-rechtlichen, von Soros und Rothschild finanzierten Systemmedien in die rechte Ecke geschoben. Ich würde mich als konservativen Patrioten bezeichnen.“ „Naja, das Schmieren von Hakenkreuzen ist kein Kavaliersdelikt…“ „Da war ich 17 Jahre alt. Eine bedauerliche Jugendsünde. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie das war. Ich war da in der Ausbildung zum Landschaftsmaler, das war damals so, und sollte Farbe von A nach B bringen und da war diese Synagoge und ich stand so da und plötzlich waren da mehrere Hakenkreuze drauf. Ich habe bis heute keine Ahnung, wie das passieren konnte und es tut mir auch leid…“ „Die Hakenkreuze tun Ihnen leid?“ „Nein, es tut mir leid, dass ich nicht mehr Farbe dabeihatte. Ich wollte neue holen, aber da waren die Schergen der linksunterwanderten BeErDe bereits da und haben mich verhaftet. Obwohl ich gar nichts dazu konnte.“ „…und die Körperverletzung…?“ „Ach, ganz normale Wirtshausschlägerei, wie sie bei jedem Dorffest stattfindet…“ „…das war keine gezielte Attacke auf den jüdischen Besitzer?“ (seufzt) „…er wollte uns hindern, unsere Brandsätze zu zünden. Was hätten Sie denn in meiner Situation getan? Natürlich habe ich ihm auf die Menora gegeben, das war aber mehr so ein Reflex, so aus der Drehung heraus. Das wurde damals von der ostküstenfinanzierten Lokalpresse schrecklich aufgebauscht…“ „Sie müssen aber schon zugeben, dass das ein wenig den Eindruck erweckt, als hätten Sie etwas gegen Juden…“ „Was? Nein! Ich habe gar nichts gegen Juden, da sind ja schon die ursprünglich von den Nazis verschärften Waffengesetze außen vor!“ „Würden Sie, Herr Obersturmbannführer, sagen, dass Sie Antisemit sind?“ „Nur, weil ich keine Juden mag? Das wird ja wohl noch erlaubt sein!“ „Aber es sind ja nicht nur Juden, um die es Ihnen geht?“ "Ich habe ein generelles Problem mit Volk, das nicht hierhergehört! Und nicht nur ich! Sehen Sie sich doch um! Die ganzen Schleiereulen, die Kopftuchstaffeln, die stark pigmentierten Menschen, das ist doch nicht mehr schön? Da muss man doch etwas tun! Gegen diese Umvolkung muss sich doch ein rassisch gesundes Volk bis zur letzten Patrone mit fanatischem Widerstand durchsetzen!“ „Das ist ein gutes Stichwort! In Ihrem Buch zur Remigration schlagen Sie beispielsweise vor, dass Bürger mit deutschem Pass, deren Ahnenreihe nicht wenigstens vier Generationen zurückreicht, die Staatsbürgerschaft entzogen werden soll, wenn sie einen zweiten Pass haben.“ „Ja, da muss man sich eben mal entscheiden, ob man deutsche Sozialleistungen oder türkischen Wehrdienst und Erben genießen will. Sie haben ja auch keine zwei Frauen, sondern müssen sich für eine entscheiden. Wenn Sie jetzt nicht gerade aus dem Nahen Osten kommen.“ „Wäre das aber nicht ein klarer Verstoß gegen das Grundgesetz?“ „Ach, das kann man mit 2/3-Mehrheit ändern, da sehe ich jetzt kein so großes Problem.“ „Außerdem schreiben Sie, dass Sie straffällig gewordene Bürger entweder nach Möglichkeit abschieben oder zu körperlicher Arbeit verpflichten wollen!“ „Ja, ich halte das für eine gute Lösung! Wir kaufen den Marokkanern, Tunesiern oder Libyern ein Gelände in der Wüste ab und da packen wir das ganze Kroppzeug hin. Da können sie dann den ganzen Tag Sandsäcke füllen, was wiederum den Opfern in unseren Hochwassergebieten zugutekäme.“ „Auch das wäre aber nicht nur ein Verfassungsbruch, sondern sogar ein ethischer Dammbruch. Obersturmbannführer, klare Frage, klare Auskunft: Sind Sie für ethnische Säuberungen in Deutschland?“ „Ach, „ethnische Säuberungen“, das ist auch nur wieder so eine Hohlphrase aus der linken Ecke, um patriotische Deutsche zu framen und zu verunglimpfen. Ich will hier einfach nicht so viele Westasiaten haben. Ein paar sind ja in Ordnung und machen im Niedriglohnsektor einen ganz guten Job, einer muss ja das Essen an den Tisch bringen und Opa mal im Pflegeheim umdrehen, aber das heißt doch bitte nicht, dass hier gleich eine Umvolkung stattfinden muss…“ „Auch das war aber jetzt bereits rassistisch!“ „Ach, was heißt denn „rassistisch“? Ich sag doch nur, wie es ist und wie es die Mehrzahl der Bevölkerung sieht!“ „Glauben Sie, die Mehrheit sieht das so?“ „Wenn wir erst einmal die Mainstream-Medien übernommen haben, dann werden die das so sehen, mein Wort darauf!“ „Sie planen also so eine Art „Machtergreifung“? „Auch wieder so ein Wort aus der linksradikalen Mottenkiste. Wir reden davon, wie wir die politischen Verhältnisse in Deutschland im Sinne des deutschen Volkes neu ordnen können.“ „Ist es korrekt, dass Sie in Ihrer Funktion auch Gespräche mit den Spitzen der AfD führen?“ „Das sind nur private Gespräche, ganz locker und ohne jeden Hintergrund, man kennt sich doch, da sehe ich jetzt kein Problem. Die denken ja im Grunde wie wir, trauen sich nur nicht, das laut zu sagen, aber man wird ja wohl noch auf ein Bier gehen dürfen! Das wird alles viel zu hoch aufgehenkt.“ „Herr Obersturmbannführer, was wäre denn für jemanden wie Sie ein Nazi?“ „Das wäre jemand, der zwischen 1890 und 1930 geboren ist und Mitglied bei der NSDAP war. Das wäre ein Nazi.“ „War Hitler ein Nazi?“ „Ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann, er war zwar Mitglied der Partei, aber er hat ja auch die Autobahnen gebaut, die Kirchensteuer eingeführt und die Schreibschrift reformiert, das darf man nicht vergessen!“ „…und was wäre für Sie ein Rechtsextremist?“ „Das wäre jemand, der Leute in Gaskammern schicken oder vernichten will und dazu auch noch Nachbarländer überfällt. Das ist ja nicht das, was wir wollen! Aufgrund der Demographie brauchen wir kein neues Land im Osten. Da müssen wir erst einmal hier wieder auffüllen.“ „Herr Obersturmbannführer, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. Guten Abend.“ „Heil!“
Deutende Punkerin. Bild von Wolfgang Eckert auf Pixabay.
von Thilo Schneider 15. Juli 2023
Ich wurde als Hetzer, Rechtspopulist und Rassist bezeichnet. Wenigstens ein Punkt stimmt.
Bild eines Gitarristen von Pexels auf Pixabay
von Thilo Schneider 25. Juni 2023
Kleinkünstler sollten besser links sein - wenn sie Auftritte mit Freibier haben wollen. Und sie sollten einen albernen Hut oder Pferdeschwanz haben! Und im Leben den Rettungsring daneben gegriffen haben.
Polizeikontrolle, mit Spielzeugautos nachgestellt
von Thilo Schneider 30. Mai 2023
Eine Polizeidozentin, eine Polizeikontrolle, ein "nicht so gemeinter Tweet", ein Drama in einem Akt.
Fallschirmjäger beim Sammeln
10. Dezember 2022
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