Spoileralarm und Warnung: In diesem Artikel geht es zur Sache. Es werden unflätige Kraftausdrücke verwendet werden, die Ihre Harmonie und Ihr Bild von mir möglicherweise beeinträchtigen werden. Aber es muss raus, sorry. Überlegen Sie sich also, ob Sie weiterlesen wollen.
Okay. Brille ab, Haare ankleben, anschnallen, es ist Winter, wir fahren jetzt miteinander Schlitten:
Dass der Staat offensichtlich volljährigen Bürgern Hausarrest gibt… Okay. Bei manchen scheitert der Intellekt ja schon daran, einen Nasen- Mundschutz korrekt aufzuziehen. Wie oft man buchstäblich lange Nasen über den Stofffetzen hängen sieht- ein Trauerspiel. Kaum zu glauben, dass dieses Volk einst den Verbrennungsmotor und die Röntgen-Strahlen entwickelte. Gut, ist so. Aber wäre es nicht zur Weihnachtszeit eine schöne Geste seitens Staat und Regierung gewesen, wenigstens ansatzweise so zu tun, als bedeute das Fest, bei allen Einschränkungen, gesellschaftlich und kulturell noch irgendetwas?
Da darf ein öffentlich-rechtlicher Schmerzkeks wie Böhmermann einen Kinderchor zum Singen über die dieses Jahr weggesperrten Corona-Omas vergewaltigen und in Berlin stellen sie vorm Reichstag einen Weihnachtsbaum auf, den zu besteigen sich sogar die Fäkalienwerfer vom Danni ekeln würden. Das allein genügt aber noch nicht, um dem doofen inhaftierten Weihnachtsdeutschen einen mitzugeben. Die woke ZEIT, das Fachblatt für moralische Freudlosigkeit und zwei erhobene Zeigefinger, präsentiert eine „Glosse“, wie schrecklich doch das Weihnachtsessen ist und zeigt dabei ein Foto, von dem ich vermute, dass es exakt dem Plätzchenteller in der ZEIT-Redaktion entspricht. Selten so nicht gelacht. Um das Bild rund zu machen, steht im Reichsheiligenacht ein weiterer Weihnachtsbaum mit lustigen Coronaviren als Kugelersatz. „Ja, aber aber das haben doch Grunzschulkinder gebastelt, die da ihre Corona-Erfahrung verarbeiten“, maunzt Jana Schimke (CDU), die den Quatsch initiiert hat. Klar.
Grundschulkindern fällt ja zu den Themen Weihnachten und Baum dieses Jahr nur der Corona-Virus ein. Na logens, Jana, alles schick. Kinder, die von alleine auf so eine Idee kommen, sind ein Fall für die Jugendpsychiatrie, nicht für den Reiz-Tag.
Fühle nur ich mich da verarscht? Ich muss quasi das Matheabitur nachholen, um die Familienrichtlinien für Heiligabend zu verstehen und darf mit einem Rechner berechnen, ab wie viel Quadratmetern ich mich mit tödlicher Sicherheit infiziere, während die Damen und Herren Regierenden von der CSU lustig in der Bundestagskantine – der anscheinend letzten geöffneten Kneipe der Republik – ohne Maske herumsitzen und angenehm miteinander plaudern.
Ich bin es als Bürger der freiesten aller Bundesrepubliken ja gewohnt, ständig angelogen und dafür von den Heuchlern auch noch beschimpft zu werden, wenn ich sie erwische – aber sämtliche oben genannten Vorkommnisse empfinde ich mittlerweile, als würde mir der Staat mit allen seinen piefigen kleinen Vorschriften aus Dank auch noch ins Gesicht spucken, dass ich seinen dümmlichen Anweisungen solidarisch nachkomme. „Hier ist dein Scheiß-Baum mit den Scheiß-Kugeln, Blödmann“, ruft er mir zu, der Staat.
Da steht eine Kanzlerin schon fast tränenüberflutet mit einer „im Herzen leid tuenden“ Rede vor dem Bundestag, die die Gefälligkeitsjournaillen später als „emotional“ bezeichnen werden, hat aber kein Problem damit, unmaskiert grinsend im Plenarsaal herumzulaufen. Und ich Depp und Steuerzahler darf nicht einmal einen beknackten Glühwein trinken, weil sonst die Omma stirbt.
Diese ganze bigotte, verlogene, verkrampfte, ahnungslose und zutiefst bornierte Kaste von Minderleistern wundert sich dann auch noch frech, wenn Leute auf die Straße gehen. Bei der Bundeswehr und im Management empfehlen Coaches „Führen durch Vorbild“, aber dieses eherne Prinzip scheint an den verwählten Volkszertretern vollkommen vorbei gebrettert zu sein. Und die werden nicht einmal dafür belangt oder wenigstens – bis auf die BILD - für ihren Blödsinn öffentlich-rechtlich kritisiert.
Hätte ich vor zwei Jahren den folgenden Plot für einen Thriller vorgestellt – mein Verleger hätte mich achtkantig aus dem Büro getreten: „Die Regierung entwickelt ein Virus, dass in der Hauptsache unproduktive Alte hinwegrafft, weil die jede Menge Geld kosten, gleichzeitig präsentiert sie dann einen Impfstoff dagegen, in dem ein Nano-Chip schwimmt, mit dem sie künftig die Generationen unter 60 schön anpeilen und überwachen kann.“ Eine derart schwachsinnige Idee wäre unter „überbordender Fantasie bis hin zur Paranoia“ weggebucht worden und man hätte mir einen guten Psychologen empfohlen. Mittlerweile stimmt wenigstens das mit dem selektiven und sozialversicherungstechnisch gut aufgestellten Virus. Hoffen wir, dass der zweite Teil tatsächlich paranoid ist. Technisch grundsätzlich machbar dürfte er sein.
Ich muss es wirklich so sagen: Ich bin ein alter weißer Mann. Ich weiß nicht, was ich von dem ganzen Corona-Gedöns und dem kommenden Impf-Hype halten soll. Ich muss mich da auf Ärzte, Wissenschaftler, Spezialisten und nicht zuletzt auf die Politiker verlassen, dass diese einigermaßen richtige Entscheidungen treffen, Empfehlungen und Handlungsanweisungen geben und natürlich auch entsprechende Gesetze erlassen.
Was ich sehe, ist eine Versammlung von kopflosen Schwachmaten im Machtrausch, die selbst einen riesigen großen Haufen auf ihre eigenen Vorschriften machen und glauben, mit „parlamentarischer Immunität“ gehe auch medizinische Immunität einher. Da sage ich doch herzlich „Danke für Garnichts“ und rauch mir eine vorm Impfzentrum. Und komme mir keiner mit den „Spezialisten“ von der AfD. Die sind abwechselnd dafür oder dagegen, Hauptsache, es ist konträr zu den Regierungsstatements. Ganz abgesehen von ihren anderen kindischen Entgleisungen in Permaschleife.
Ins Kino oder ins Flugzeug will ich nämlich trotzdem irgendwann wieder. Und das wird nur mit Impfausweis gehen. Rutscht mir den Buckel runter. Im Herbst ist wahrscheinlich Wahl. Wenn den Posen- und Possenreißern nicht noch ein triftiger Grund dagegen einfällt. Das wird witzig.