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Ausgrenzende Weihnachten mit Rebecca

Thilo Schneider • 10. Januar 2022

Hindus müssen draußen bleiben

Bild von Pixeleye auf Pixabay
Kennen Sie Rebecca Rogowski? Nein? Haben Sie ein Glück! Aber ich ändere das jetzt. Also, Gummi-Stifte raus, I-Pads raus, mitnotiert: Rebecca Rogowski ist Stipendiatin des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks, kurz ELES. Als solche kämpft sie – logens – gegen Antisemitismus, was per se nichts Falsches ist. Und damit sie ordentlich kämpfen kann, ist sie außerdem Mitglied des „jüdisch-muslimischen Thinktanks Karov - Qareeb“. Sie kann aber noch mehr, deswegen studiert sie – wo auch immer sie hofft, danach unterzukommen – Judaistik und vergleichende mehr so Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften. Derzeit ist sie wohl studentisches Mädchen für alles bei einem Professor zum Thema „Genderaspekte in der rabbinischen Literatur“. Kann man machen, wenn einem langweilig ist, muss man aber nicht. Nageldesignerin ginge auch. Oder Influenzerin.  

Auf jeden Fall ist diese junge Koryphäe der politisch-korrekten Gähnder-Themen einem heißen Shice auf der literarischen Spur: „Wir schließen durchaus andere Religionen mit unserem Weihnachtskult aus. Zumal wenn Leute sich bewusst dazu entscheiden, nicht Weihnachten zu feiern – und sie dann als „the other“ gemarkt sind, als „fremd“.“ Haben Sie es? Ja, Sie, Sie ausgrenzender Weihnachtsfeierer, Sie Glühweinmade und Spekulatiusnazi. Sie sind gemeint! Sie grenzen aus, wenn Sie sich eine Tanne ins Wohnzimmer packen und da Kugeln dranhängen. Sie „marken“ alle die, die das „bewusst nicht machen“, als „the other“, Dreckgeschenksack! 

Trösten Sie sich: Ich bin ja auch gemeint. Ich lade mir am 24sten ja auch keine Muslime oder Juden ein. Schlicht, weil ich es unhöflich fände, Ihnen ein Fest an die Backe zu nageln, das sie nicht feiern. Umgekehrt erwarte ich auch keine Einladungen zu Chanukka oder dem Zuckerfest. Schön für die, die die es feiern, schade für die, die es nicht tun. Andere Religionen, andere Gebräuche. Für mich war es damals jedenfalls kein Grund, die Verwandtschaft einzuladen, als dem Jüngsten wegen einer Phimose die Vorhaut entfernt wurde. Das war für den Jüngsten, für die Verwandtschaft und für mich auch okay. Zumindest erhielt ich keine Beschwerden. In anderen Religionen ist zwecks diesem kleinen medizinischen Eingriff Party für Alle und mit Allem angesagt. Meinetwegen. Auch in Ordnung. Wenn es nicht gerade im Stockwerk unter mir ist. 
Aaaber nicht für die Rebeccae Rogowskis dieser Welt: Die müssen so etwas kritisieren und haarklein sezieren. Menschen feiern Weihnachten mit allem Zipp und Zapp. Wie schrecklich. 
Ich habe noch nie – NOCH NIE – gehört, Chanukka oder Zuckerfest oder meinetwegen auch Fasching und CSD würde „Leute ausgrenzen, die das bewusst nicht feiern“. Wie behämmert kann man eigentlich sein? Wobei: Sie hat ja recht, die Rebecca: Wer nicht Weihnachten feiert, feiert an Weihnachten kein Weihnachten. Das stimmt ja. Ob er nun „gemarkt“ wird, weiß ich nicht. Ich habe jedenfalls noch keine Patrouillen von wahnsinnigen Weihnachtswichteln bemerkt, die kontrolliert haben, ob durch die Fenster die Lichter einer Menora oder eines Adventskranzes flackern. Nicht, dass es das nicht schon gegeben hätte – aber bitte: Wir schreiben das Jahr 2021 und riskant wird es für „the others“ nur dann, wenn sie am Al-Quds-Tag Israelfahnen aus dem Fenster hängen. Zu dem darauf folgenden Brauch, den Fahnenhänger aus „Solidarität mit Free-Palestine“ zu verprügeln, habe ich von Rogowskis Rebecca noch kein Statement lesen können – aber vielleicht hat sie da die entsprechende Literatur noch nicht fertig verglichen oder der Think-Tank hatte da gerade die Panzerkette geschmissen... 

Aber selbst wenn mich Chanukka und Zuckerfest ausgrenzen: DANKE DAFÜR! Wenn ich jedes jüdische oder muslimische oder hinduistische oder taoistische oder konfuzianische oder indianische oder heidnische Hochamt mitfeiern müsste – ich käme ja aus dem Feiern gar nicht mehr heraus? Ich wäre nur noch dauerbesoffen von all den Getränken aus aller Kulturen und Religionen Länder. Auch wenn ich jede Menge Trinksprüche draufhätte! 

Ganz abgesehen davon habe ich noch kein Gesetz gesehen, in dem ungefähr Folgendes steht: „1. Nichtchristen ist es im Dezember nicht gestattet, Weihnachtsbäume oder anderen weihnachtlichen Schmuck und Tand aufzuhängen, zu dekorieren oder in Umlauf zu bringen, ebenfalls ist es Nichtchristen nicht gestattet, zu Weihnachten oder anderen christlichen Feiertagen Verwandte oder Freunde einzuladen und/oder mit diesen zu feiern. 2. Zuwiderhandlungen werden mit Zwangskonvertierung bestraft.“ Ich will ja nicht bestreiten, dass es solche Gesetze geben könnte, beispielsweise im Vatikan, aber ich kanns mir eben nicht vorstellen. Ich meine, selbst in der für die breitflächige Verbreitung des Christentums nicht gerade berühmten Türkei stehen üppig und überbordend geschmückte Tannenbäume in den Städten und Shopping-Malls. Und das ganz ohne Rebecca Rogowskis Literatur verglichen zu haben.

So enden wir letztlich bei der Frage: Was will uns die Rebecca sagen? „Feiert nicht Weihnachten, und wenn doch, dann schleppt Juden, Muslime und Atheisten unter den Baum, damit die sich nicht ausgegrenzt fühlen“? Oder geht es einfach darum, dass eine „Aktivistin des jüdisch-muslimischen Dialogs“ (hätte das ZDF da nicht lieber eine „Aktivistin des jüdisch-christlichen Dialogs nehmen müssen? Oder gibt es so etwas Dämliches nicht?) und massiv bebrillte Wichtigtuerin in einem öffentlich-rechtlichen Format einfach einen Kontrapunkt zu einer evangelischen Pfarrerin setzen wollte – egal, wie klein oder schwachsinnig dieser Punkt ist?

 Vergleichen Sie selbst und – Frohe Weihnachten ALLEN da draußen. Ob „the Ones“ oder „the Other“. Oder Rebecca Rogowski. Ich habe dieses Jahr leider kein Geschenk für sie. 

von Thilo Schneider 12. Januar 2024
„Guten Abend, liebe Zuschauer! Zu unserem heutigen Thema „Wann ist man ein Nazi“ habe ich heute einen absoluten Experten auf diesem Gebiet eingeladen: Werner Strößenbrunner!“ (Applaus, der Experte im grauen Anzug mit einem schwarz-weiß-roten Ansteckerchen betritt die Bühne) „Guten Abend, Herr Strößenbrunner…“ „Obersturmbannführer Strößenbrunner bitte. Aber nennen Sie mich einfach Obersturmbannführer.“ „Danke, Herr Obersturmbannführer. Schön, dass Sie heute unter Gast sind.“ „Ja gerne und ein herzliches Heil! Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!“ „Herr Obersturmbannführer, ich darf Sie unserem Publikum kurz vorstellen: Vorstrafe wegen des Schmierens von Hakenkreuzen auf Synagogen, gewalttätiger Übergriff auf den Wirt eines israelischen Restaurants, Vorsitzender des Vereins „Blut und Boden“, Vorsitzender der Jugendorganisation „Reichskriegsflagge“ und Verfasser des Buchs „Vorschläge zur vorläufigen Erledigung der Remigration“. Herr Obersturmbannführer, würden Sie sagen, Sie sind ein Rechtsextremist?“ „Ach wissen Sie, was heißt denn Rechtsextremist? Heutzutage wird man viel zu schnell von den öffentlich-rechtlichen, von Soros und Rothschild finanzierten Systemmedien in die rechte Ecke geschoben. Ich würde mich als konservativen Patrioten bezeichnen.“ „Naja, das Schmieren von Hakenkreuzen ist kein Kavaliersdelikt…“ „Da war ich 17 Jahre alt. Eine bedauerliche Jugendsünde. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie das war. Ich war da in der Ausbildung zum Landschaftsmaler, das war damals so, und sollte Farbe von A nach B bringen und da war diese Synagoge und ich stand so da und plötzlich waren da mehrere Hakenkreuze drauf. Ich habe bis heute keine Ahnung, wie das passieren konnte und es tut mir auch leid…“ „Die Hakenkreuze tun Ihnen leid?“ „Nein, es tut mir leid, dass ich nicht mehr Farbe dabeihatte. Ich wollte neue holen, aber da waren die Schergen der linksunterwanderten BeErDe bereits da und haben mich verhaftet. Obwohl ich gar nichts dazu konnte.“ „…und die Körperverletzung…?“ „Ach, ganz normale Wirtshausschlägerei, wie sie bei jedem Dorffest stattfindet…“ „…das war keine gezielte Attacke auf den jüdischen Besitzer?“ (seufzt) „…er wollte uns hindern, unsere Brandsätze zu zünden. Was hätten Sie denn in meiner Situation getan? Natürlich habe ich ihm auf die Menora gegeben, das war aber mehr so ein Reflex, so aus der Drehung heraus. Das wurde damals von der ostküstenfinanzierten Lokalpresse schrecklich aufgebauscht…“ „Sie müssen aber schon zugeben, dass das ein wenig den Eindruck erweckt, als hätten Sie etwas gegen Juden…“ „Was? Nein! Ich habe gar nichts gegen Juden, da sind ja schon die ursprünglich von den Nazis verschärften Waffengesetze außen vor!“ „Würden Sie, Herr Obersturmbannführer, sagen, dass Sie Antisemit sind?“ „Nur, weil ich keine Juden mag? Das wird ja wohl noch erlaubt sein!“ „Aber es sind ja nicht nur Juden, um die es Ihnen geht?“ "Ich habe ein generelles Problem mit Volk, das nicht hierhergehört! Und nicht nur ich! Sehen Sie sich doch um! Die ganzen Schleiereulen, die Kopftuchstaffeln, die stark pigmentierten Menschen, das ist doch nicht mehr schön? Da muss man doch etwas tun! Gegen diese Umvolkung muss sich doch ein rassisch gesundes Volk bis zur letzten Patrone mit fanatischem Widerstand durchsetzen!“ „Das ist ein gutes Stichwort! In Ihrem Buch zur Remigration schlagen Sie beispielsweise vor, dass Bürger mit deutschem Pass, deren Ahnenreihe nicht wenigstens vier Generationen zurückreicht, die Staatsbürgerschaft entzogen werden soll, wenn sie einen zweiten Pass haben.“ „Ja, da muss man sich eben mal entscheiden, ob man deutsche Sozialleistungen oder türkischen Wehrdienst und Erben genießen will. Sie haben ja auch keine zwei Frauen, sondern müssen sich für eine entscheiden. Wenn Sie jetzt nicht gerade aus dem Nahen Osten kommen.“ „Wäre das aber nicht ein klarer Verstoß gegen das Grundgesetz?“ „Ach, das kann man mit 2/3-Mehrheit ändern, da sehe ich jetzt kein so großes Problem.“ „Außerdem schreiben Sie, dass Sie straffällig gewordene Bürger entweder nach Möglichkeit abschieben oder zu körperlicher Arbeit verpflichten wollen!“ „Ja, ich halte das für eine gute Lösung! Wir kaufen den Marokkanern, Tunesiern oder Libyern ein Gelände in der Wüste ab und da packen wir das ganze Kroppzeug hin. Da können sie dann den ganzen Tag Sandsäcke füllen, was wiederum den Opfern in unseren Hochwassergebieten zugutekäme.“ „Auch das wäre aber nicht nur ein Verfassungsbruch, sondern sogar ein ethischer Dammbruch. Obersturmbannführer, klare Frage, klare Auskunft: Sind Sie für ethnische Säuberungen in Deutschland?“ „Ach, „ethnische Säuberungen“, das ist auch nur wieder so eine Hohlphrase aus der linken Ecke, um patriotische Deutsche zu framen und zu verunglimpfen. Ich will hier einfach nicht so viele Westasiaten haben. Ein paar sind ja in Ordnung und machen im Niedriglohnsektor einen ganz guten Job, einer muss ja das Essen an den Tisch bringen und Opa mal im Pflegeheim umdrehen, aber das heißt doch bitte nicht, dass hier gleich eine Umvolkung stattfinden muss…“ „Auch das war aber jetzt bereits rassistisch!“ „Ach, was heißt denn „rassistisch“? Ich sag doch nur, wie es ist und wie es die Mehrzahl der Bevölkerung sieht!“ „Glauben Sie, die Mehrheit sieht das so?“ „Wenn wir erst einmal die Mainstream-Medien übernommen haben, dann werden die das so sehen, mein Wort darauf!“ „Sie planen also so eine Art „Machtergreifung“? „Auch wieder so ein Wort aus der linksradikalen Mottenkiste. Wir reden davon, wie wir die politischen Verhältnisse in Deutschland im Sinne des deutschen Volkes neu ordnen können.“ „Ist es korrekt, dass Sie in Ihrer Funktion auch Gespräche mit den Spitzen der AfD führen?“ „Das sind nur private Gespräche, ganz locker und ohne jeden Hintergrund, man kennt sich doch, da sehe ich jetzt kein Problem. Die denken ja im Grunde wie wir, trauen sich nur nicht, das laut zu sagen, aber man wird ja wohl noch auf ein Bier gehen dürfen! Das wird alles viel zu hoch aufgehenkt.“ „Herr Obersturmbannführer, was wäre denn für jemanden wie Sie ein Nazi?“ „Das wäre jemand, der zwischen 1890 und 1930 geboren ist und Mitglied bei der NSDAP war. Das wäre ein Nazi.“ „War Hitler ein Nazi?“ „Ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann, er war zwar Mitglied der Partei, aber er hat ja auch die Autobahnen gebaut, die Kirchensteuer eingeführt und die Schreibschrift reformiert, das darf man nicht vergessen!“ „…und was wäre für Sie ein Rechtsextremist?“ „Das wäre jemand, der Leute in Gaskammern schicken oder vernichten will und dazu auch noch Nachbarländer überfällt. Das ist ja nicht das, was wir wollen! Aufgrund der Demographie brauchen wir kein neues Land im Osten. Da müssen wir erst einmal hier wieder auffüllen.“ „Herr Obersturmbannführer, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. Guten Abend.“ „Heil!“
Deutende Punkerin. Bild von Wolfgang Eckert auf Pixabay.
von Thilo Schneider 15. Juli 2023
Ich wurde als Hetzer, Rechtspopulist und Rassist bezeichnet. Wenigstens ein Punkt stimmt.
Bild eines Gitarristen von Pexels auf Pixabay
von Thilo Schneider 25. Juni 2023
Kleinkünstler sollten besser links sein - wenn sie Auftritte mit Freibier haben wollen. Und sie sollten einen albernen Hut oder Pferdeschwanz haben! Und im Leben den Rettungsring daneben gegriffen haben.
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Eine Polizeidozentin, eine Polizeikontrolle, ein "nicht so gemeinter Tweet", ein Drama in einem Akt.
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