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Alles und nichts über Corona

Thilo Schneider • 6. April 2020

Wenn man keine Ahnung hat...

Bild von Sumanley xulx auf Pixabay
Warum steht auf dieser Seite relativ wenig über Corona und die Auswirkungen auf Freiheit, Wirtschaft, Lock-Down und Grundrechte?

Ganz einfach: Ich kenne mich nicht aus. Ich weiß zu viel oder zu wenig über Statistik, Stochastik, Viren, Sterblichkeiten, Ansteckungsquoten und Ansteckungsgefahren. Es gibt darüber zwar eine Fülle an Informationen - aber 90% davon sind Bullshit oder schlichter Rotz. Da sagt Virologe A dies, darauf Virologe B jenes und in Italien fährt die Armee Leichen spazieren, in Spanien liegen diese faulend herum.

Da wird gekaspert um Atemschutzmasken, Klopapier und Gummihandschuhe und während die Grenzen zwischen SH und dem Rest der Republik geschlossen werden, latschen täglich immer noch Tausende über Flughäfen oder die Grenze ins Land – for no particular reason.

Es gibt sehr sehr viele Dinge, die mir absurd erscheinen, hirnrissig oder schlicht wahnsinnig. Da malen Leute, die aufgrund der Ausgangsbeschränkung daheim hocken, Schilder mit Hashtags für griechische Flüchtlingslager, ohne sich Gedanken zu machen, wie das derzeit funktionieren soll, andere glauben wahlweise an eine Gottesstrafe oder eine Rache der Natur an den Jungs mit den Vielfliegermeilen, in Bayern haben Baumärkte geschlossen und Eisdielen offen, im benachbarten Hessen ist es umgekehrt und ich sehe um mich herum nur brodelnden Wahnsinn.

Ich kenne mich nicht aus. Ich leiste mir hier nicht einmal den Luxus einer eigenen Meinung. Ich stehe staunend vor dem, was um mich herum passiert und frage mich, was das alles soll. Ich verstehe, dass es für die derzeitige Situation keinen "Masterplan" gibt und ich bin sicher, es gibt auch keine Regierung, die darauf vorbereitet war oder vorbereitet sein konnte. Manche Maßnahmen finde ich sinnig, andere schwachsinnig, für andere mag dies anders und umgekehrt sein. 

Ich habe keine Ahnung, ob unser Gesundheitssystem prima, ausreichend oder überlastet ist oder es morgen sein wird, ich weiß nicht, wie sinnvoll europäische "Corona-Bonds" sind oder ob einem Selbständigen mit 5.000,- € geholfen wird oder wie sinnvoll ein generelles Grundeinkommen ist, wenn es doch sowieso nichts zu kaufen gibt. 

Ich habe auch keine "Exit"-Strategie und keine Super-Idee, wie sich das alles lösen lässt und wie es sein wird. Ich vermute, wir werden uns auch später nicht mehr die Hand geben oder uns umarmen und wir werden viele neue digitale Lösungen und Lesungen sehen und insgesamt wird sich die Gesellschaft verändern. Ob dies positiv oder negativ sein wird, liegt im Auge des Betrachters und ist wahrscheinlich auch abhängig von Alter, Bildung und Portemonnaie. Falls es je ein „danach“ geben wird UND wir das dann auch erkennen. Dass es das „danach“ ist. Ich vermute, wir werden lernen müssen, mit Corona zu leben – und zu sterben. Wie vielleicht früher bei Tetanus, Diphterie, Pocken oder Scharlach. 

Ich weiß, dass ich ungern angesteckt werden möchte oder jemanden anstecken möchte. Ich halte mich strikt an die Ausgangsbeschränkung, ziehe brav Handschuhe an und arbeite mit Internet und Telefon. Wenn ich dadurch nur einen retten kann und nur einer nicht krank wird und/oder stirbt, dann, finde ich, ist viel gewonnen. 

Bis dahin muss ich einfach das Beste daraus machen und den uns Regierenden vertrauen, dass sie das Richtige tun – oder mich vom Gegenteil überzeugen. Solange ich das nicht weiß, werde ich nichts kritisieren, oder mich „heimlich“ mit Bekannten und Verwandten treffen, denn ich weiß ja auch nicht, wo und mit wem die sich sonst so herumtreiben. Das „nur kurz auf´n Kaffee“ kann meiner Ansicht nach, wenn es blöd läuft, schnell zu einem „lang auf die Intensivstation“ führen. Ich kann mir vorstellen, dass es für ein Virus keinen Unterschied macht, ob ich 5 oder 50 Minuten mit jemandem zusammen bin, solange ich das Zeug an den Fingern kleben habe. Ich übertrage es oder bekomme es dann übertragen – so oder so. Ich weiß, dass einige Leute sauer auf mich sind, weil ich das doch recht rigoros handhabe – aber wenn sich einer wegen mir infiziert, wäre mir das sehr peinlich und das würde ich nicht wollen. Also seid mir und seien Sie mir bitte nicht böse, wenn ich Einladungen ausschlage oder derzeit keine ausspreche. Mir tut das, glaubt es oder nicht, genauso leid wie Euch und ich finde das rasend schade. Aber es ist immer noch besser, als wenn wir uns gegenseitig im Krankenhaus nicht besuchen dürfen.  

Das Einzige, worüber ich also schreiben kann, ist, wie ich persönlich mit der derzeitigen Situation umgehe, was ich erlebe und was es mit mir macht. Das kenne ich dann sozusagen aus eigener Erfahrung und nur darüber kann ich authentisch berichten. Das ist für mich auch verblüffend genug. Ich kann nach meiner Ansicht interessante Fälle oder Begebenheiten verlinken, andere Meinungen nur dann, wenn ich diese für relevant, lesenswert und kompetent halte. Ansonsten versuche ich dem Rat zu folgen: „Wenn man keine Ahnung hat – einfach mal die Fresse halten.“

Ich habe keine Angst – ich nehme die Shice nur verdammt ernst. Ich trage Verantwortung für mich, die Meinen und ja, auch für den Trottel im Supermarkt, der mir ins Genick haucht. Sorry for that. 


von Thilo Schneider 12. Januar 2024
„Guten Abend, liebe Zuschauer! Zu unserem heutigen Thema „Wann ist man ein Nazi“ habe ich heute einen absoluten Experten auf diesem Gebiet eingeladen: Werner Strößenbrunner!“ (Applaus, der Experte im grauen Anzug mit einem schwarz-weiß-roten Ansteckerchen betritt die Bühne) „Guten Abend, Herr Strößenbrunner…“ „Obersturmbannführer Strößenbrunner bitte. Aber nennen Sie mich einfach Obersturmbannführer.“ „Danke, Herr Obersturmbannführer. Schön, dass Sie heute unter Gast sind.“ „Ja gerne und ein herzliches Heil! Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!“ „Herr Obersturmbannführer, ich darf Sie unserem Publikum kurz vorstellen: Vorstrafe wegen des Schmierens von Hakenkreuzen auf Synagogen, gewalttätiger Übergriff auf den Wirt eines israelischen Restaurants, Vorsitzender des Vereins „Blut und Boden“, Vorsitzender der Jugendorganisation „Reichskriegsflagge“ und Verfasser des Buchs „Vorschläge zur vorläufigen Erledigung der Remigration“. Herr Obersturmbannführer, würden Sie sagen, Sie sind ein Rechtsextremist?“ „Ach wissen Sie, was heißt denn Rechtsextremist? Heutzutage wird man viel zu schnell von den öffentlich-rechtlichen, von Soros und Rothschild finanzierten Systemmedien in die rechte Ecke geschoben. Ich würde mich als konservativen Patrioten bezeichnen.“ „Naja, das Schmieren von Hakenkreuzen ist kein Kavaliersdelikt…“ „Da war ich 17 Jahre alt. Eine bedauerliche Jugendsünde. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie das war. Ich war da in der Ausbildung zum Landschaftsmaler, das war damals so, und sollte Farbe von A nach B bringen und da war diese Synagoge und ich stand so da und plötzlich waren da mehrere Hakenkreuze drauf. Ich habe bis heute keine Ahnung, wie das passieren konnte und es tut mir auch leid…“ „Die Hakenkreuze tun Ihnen leid?“ „Nein, es tut mir leid, dass ich nicht mehr Farbe dabeihatte. Ich wollte neue holen, aber da waren die Schergen der linksunterwanderten BeErDe bereits da und haben mich verhaftet. Obwohl ich gar nichts dazu konnte.“ „…und die Körperverletzung…?“ „Ach, ganz normale Wirtshausschlägerei, wie sie bei jedem Dorffest stattfindet…“ „…das war keine gezielte Attacke auf den jüdischen Besitzer?“ (seufzt) „…er wollte uns hindern, unsere Brandsätze zu zünden. Was hätten Sie denn in meiner Situation getan? Natürlich habe ich ihm auf die Menora gegeben, das war aber mehr so ein Reflex, so aus der Drehung heraus. Das wurde damals von der ostküstenfinanzierten Lokalpresse schrecklich aufgebauscht…“ „Sie müssen aber schon zugeben, dass das ein wenig den Eindruck erweckt, als hätten Sie etwas gegen Juden…“ „Was? Nein! Ich habe gar nichts gegen Juden, da sind ja schon die ursprünglich von den Nazis verschärften Waffengesetze außen vor!“ „Würden Sie, Herr Obersturmbannführer, sagen, dass Sie Antisemit sind?“ „Nur, weil ich keine Juden mag? Das wird ja wohl noch erlaubt sein!“ „Aber es sind ja nicht nur Juden, um die es Ihnen geht?“ "Ich habe ein generelles Problem mit Volk, das nicht hierhergehört! Und nicht nur ich! Sehen Sie sich doch um! Die ganzen Schleiereulen, die Kopftuchstaffeln, die stark pigmentierten Menschen, das ist doch nicht mehr schön? Da muss man doch etwas tun! Gegen diese Umvolkung muss sich doch ein rassisch gesundes Volk bis zur letzten Patrone mit fanatischem Widerstand durchsetzen!“ „Das ist ein gutes Stichwort! In Ihrem Buch zur Remigration schlagen Sie beispielsweise vor, dass Bürger mit deutschem Pass, deren Ahnenreihe nicht wenigstens vier Generationen zurückreicht, die Staatsbürgerschaft entzogen werden soll, wenn sie einen zweiten Pass haben.“ „Ja, da muss man sich eben mal entscheiden, ob man deutsche Sozialleistungen oder türkischen Wehrdienst und Erben genießen will. Sie haben ja auch keine zwei Frauen, sondern müssen sich für eine entscheiden. Wenn Sie jetzt nicht gerade aus dem Nahen Osten kommen.“ „Wäre das aber nicht ein klarer Verstoß gegen das Grundgesetz?“ „Ach, das kann man mit 2/3-Mehrheit ändern, da sehe ich jetzt kein so großes Problem.“ „Außerdem schreiben Sie, dass Sie straffällig gewordene Bürger entweder nach Möglichkeit abschieben oder zu körperlicher Arbeit verpflichten wollen!“ „Ja, ich halte das für eine gute Lösung! Wir kaufen den Marokkanern, Tunesiern oder Libyern ein Gelände in der Wüste ab und da packen wir das ganze Kroppzeug hin. Da können sie dann den ganzen Tag Sandsäcke füllen, was wiederum den Opfern in unseren Hochwassergebieten zugutekäme.“ „Auch das wäre aber nicht nur ein Verfassungsbruch, sondern sogar ein ethischer Dammbruch. Obersturmbannführer, klare Frage, klare Auskunft: Sind Sie für ethnische Säuberungen in Deutschland?“ „Ach, „ethnische Säuberungen“, das ist auch nur wieder so eine Hohlphrase aus der linken Ecke, um patriotische Deutsche zu framen und zu verunglimpfen. Ich will hier einfach nicht so viele Westasiaten haben. Ein paar sind ja in Ordnung und machen im Niedriglohnsektor einen ganz guten Job, einer muss ja das Essen an den Tisch bringen und Opa mal im Pflegeheim umdrehen, aber das heißt doch bitte nicht, dass hier gleich eine Umvolkung stattfinden muss…“ „Auch das war aber jetzt bereits rassistisch!“ „Ach, was heißt denn „rassistisch“? Ich sag doch nur, wie es ist und wie es die Mehrzahl der Bevölkerung sieht!“ „Glauben Sie, die Mehrheit sieht das so?“ „Wenn wir erst einmal die Mainstream-Medien übernommen haben, dann werden die das so sehen, mein Wort darauf!“ „Sie planen also so eine Art „Machtergreifung“? „Auch wieder so ein Wort aus der linksradikalen Mottenkiste. Wir reden davon, wie wir die politischen Verhältnisse in Deutschland im Sinne des deutschen Volkes neu ordnen können.“ „Ist es korrekt, dass Sie in Ihrer Funktion auch Gespräche mit den Spitzen der AfD führen?“ „Das sind nur private Gespräche, ganz locker und ohne jeden Hintergrund, man kennt sich doch, da sehe ich jetzt kein Problem. Die denken ja im Grunde wie wir, trauen sich nur nicht, das laut zu sagen, aber man wird ja wohl noch auf ein Bier gehen dürfen! Das wird alles viel zu hoch aufgehenkt.“ „Herr Obersturmbannführer, was wäre denn für jemanden wie Sie ein Nazi?“ „Das wäre jemand, der zwischen 1890 und 1930 geboren ist und Mitglied bei der NSDAP war. Das wäre ein Nazi.“ „War Hitler ein Nazi?“ „Ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann, er war zwar Mitglied der Partei, aber er hat ja auch die Autobahnen gebaut, die Kirchensteuer eingeführt und die Schreibschrift reformiert, das darf man nicht vergessen!“ „…und was wäre für Sie ein Rechtsextremist?“ „Das wäre jemand, der Leute in Gaskammern schicken oder vernichten will und dazu auch noch Nachbarländer überfällt. Das ist ja nicht das, was wir wollen! Aufgrund der Demographie brauchen wir kein neues Land im Osten. Da müssen wir erst einmal hier wieder auffüllen.“ „Herr Obersturmbannführer, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. Guten Abend.“ „Heil!“
Deutende Punkerin. Bild von Wolfgang Eckert auf Pixabay.
von Thilo Schneider 15. Juli 2023
Ich wurde als Hetzer, Rechtspopulist und Rassist bezeichnet. Wenigstens ein Punkt stimmt.
Bild eines Gitarristen von Pexels auf Pixabay
von Thilo Schneider 25. Juni 2023
Kleinkünstler sollten besser links sein - wenn sie Auftritte mit Freibier haben wollen. Und sie sollten einen albernen Hut oder Pferdeschwanz haben! Und im Leben den Rettungsring daneben gegriffen haben.
Polizeikontrolle, mit Spielzeugautos nachgestellt
von Thilo Schneider 30. Mai 2023
Eine Polizeidozentin, eine Polizeikontrolle, ein "nicht so gemeinter Tweet", ein Drama in einem Akt.
Fallschirmjäger beim Sammeln
10. Dezember 2022
Wenn man morgens um 8 ohne Knoppers einen Staatsstreich vereitelt
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